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Neues diskriminierendes "Trans*"-Gesetz in Urugay

In Uruguay gibt es jetzt ein Transvestitengesetz, in welchem die Transsexualität für eine Frage der Geschlechtsidentität gehalten wird. Im Mittelpunkt dieses Trans*-Gesetzes steht die Definition von Menschen, die dann "Trans*" genannt werden, und nun das Recht haben, ein anderes soziales Geschlecht als das Geburtsgeschlecht auszuleben. Auf den Standesämtern Urugays soll eine Kommission gebildet werden, die mit drei Personen besetzt ist, welche die Anträge bearbeitet und die antragstellende Person persönlich hört und einen Bericht über Identität und Geschlecht der Person anfertigt.

Ganz am Ende des Gesetzes geht es auch um körperliche Massnahmen. Darin wird geregelt, dass Kinder unter nur eingeschränkten Zugang zu medizinischen Massnahmen erhalten sollen.

Insgesamt klingt das wie eine schlechte Version, des sogenannten "Transsexuellengesetzes" in Deutschland - einem Sondergesetz, das seit 1980 Menschen mit körperlichen Variationen und fehlerhaften Geschlechtseinträgen das Leben deswegen schwer macht, da das Gesetz ein Sondergesetz für eine Menschengruppe ist und Sondergesetze in der Regel immer Missbrauch zur Folge haben.

Urugay zeigt damit, wie es nicht geht und was passieren kann, wenn Gesetze nicht universalistisch - also für alle Menschen - gedacht sind. Wer Gesetze für Menschengruppen wie "Trans*personen" macht, der benötigt ein Sondergesetz mit einer extra Kommission, die dann die Aufgabe hat, sich der zuvor definierten "Trans*personen" anzunehmen und diese dann nach ihrer "Geschlechtsidentität" befragt. Die zu erwartenden Folgen dieser Gesetzgebungen, die Menschen zu gesonderten Gruppen erklären sind dann eben genau solche: Menschen werden ausgegrenzt.

Dass eine Julia Wasenmüller von der TAZ das Gesetz als "eines der liberalsten Trans*-Gesetze der Welt" bezeichnet, ist erschreckend.

Bloss weil Menschen, die sich selbst "Trans*personen" nennen, an solchen diskriminierenden Gesetzen mitgearbeitet haben, sind diese noch lange nicht gut. Manchmal kommt genau das Gegenteil dabei heraus.

https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5545493&s=Durch+gelbes+Toben+dreht+sich+was
http://sociocultural.mides.gub.uy/innovaportal/file/77769/1/proyecto-de-ley-integral-para-personas-trans.pdf

Die U.S.A. wollen transsexuelle Menschen wegdefinieren

Die Trump Administration will nun festschreiben, dass Geschlecht das bedeutet, was die Genitalien zum Zeitpunkt der Geburt anzeigen. Es gibt nun (zu Recht) Proteste von Menschen, bei denen das anders gewesen ist. Aber: Wir sollten uns langsam mal Gedanken machen, ob der "Trans*"-Aktivismus, der selbst ja "Transsexualität" fast ausradiert hat, nicht seinen Teil zu solchen Entwicklungen beigetragen hat.

Wie das?

Wir sagen seit Jahren, dass körperliche Merkmale vom eigentlichen Geschlecht eines Menschen abweichen können. Das liegt daran, dass Menschen nicht nur aus einer einzigen Geschlechterebene bestehen, sondern es ganz unterschiedliche davon gibt. Und manchmal gibt es Verdrehungen, was dann auch zu Transsexualität führen kann.

Wenn Menschen ein transsexuelles Coming Out haben, äussern sie sich zu ihrem eigentlichen Geschlecht. Da wird davon ausgehen, dass dieses angeboren ist, kann dieses Geschlecht "biologisch" genannt werden.

Daraus schliessen wir, dass es z.B. Mädchen mit vermännlichten Körpermerkmalen gibt, die sich dann äussern "Ich bin ein Mädchen".

In einer Gesellschaft, die Transsexualität nicht für möglich hält, wird aus dieser Aussage aber keine Aussage über das Geschlecht eines Menschen gemacht, sondern der Satz wird umdefiniert. Und zwar zu einer Aussage über eine "Geschlechtsidentität", im englischen "Gender Identity" genannt. "Gender" ist das soziale Geschlecht und eine "Gender Identity" meint, sich einem bestimmten sozialen Geschlecht zuzuordnen. Diese Idee basiert darauf, dass geschlechtliche Identitäten definierbar sind... also, dass z.B. alle Frauen nicht Autofahren können und gerne Kuchen backen oder Männer immer mit ihren Jungs ins Fussballstadion gehen, aber auch andere "Identitäten" sind dieser Idee nach möglich. Wie z.B. "Transidentitäten", die dann oft als Abweichung zu den anderen Identitäten verstanden werden.

Wir haben schon desöfteren geschrieben, dass wir mit diesen "Identitäten" unsere Schwierigkeiten haben, da Identität zu konstruieren ja davon ausgeht, dass Identitäten nach innen homogen sind und zugleich klar abgrenzbar zu anderen Identitäten. Damit werden Menschen in Gruppen eingeteilt und zugewiesen - wobei die Zuweisung dann entweder zu den Gruppen "Mann" oder "Frau" oder in andere Schubladen wie "trans*" und "inter*" erfolgen kann. Die Problematik könnte hier noch vertieft werden.

Wichtig im Zusammenhang mit gewissen Entwicklungen ist aber: Wenn gesagt wird, dass Kinder, die äussern "ich bin ein Mädchen" keine Mädchen seien, sondern eine "abweichende Genderidentität" besässen, dass damit dann Denken ermöglicht wird (ob bewusst oder unbewusst), welches das biologische Geschlecht an den Genitalien festmachen will. Und an diesem Punkt in der Geschichte sind wir nun: Die Trumpisten in den U.S.A. wollen dies so gesetzlich festlegen.

Vor dieser Entwicklung haben wir lange gewarnt und geäussert, dass Transsexualität endlich anerkannt werden soll. Trassexualität ist nicht Transgender ("Trans*"). Und wer nicht-identitär, sondern universalistisch tickt, wird das anerkennen können, weil klar sein dürfte, dass "Transsexualität" eine Eigenschaft von Menschen beschreibt (neben vielen anderen) und eben genau nicht die Zugehörigkeit zu einer Gruppenidentität.

Wer daran arbeiten will, dass sich die Situation auf der Welt auch mal wieder ändert, der hilft mit anzuerkennen, dass es Menschen gibt, deren Körpermerkmale von ihrem eigenen Geschlecht abweichen.