Merz macht den queerpolitischen Trump
Menschenrechtsarbeit meint, sich auch mit widerlichen Dingen zu beschäftigen. Dazu gehört vor allem, die Augen nicht vor der Verletzung von Menschenrecht zu verschliessen - und darauf hinzuarbeiten, dass solche Verletzungen nicht mehr vorkommen. Menschenrecht meint, dass Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Trump gibt vor, sich nicht mehr daran halten zu wollen und Merz wird ihm folgen.
Ungleichheit vor dem Gesetz meint, wenn Menschen in unterschiedliche soziale Gruppen eingeteilt werden und den Angehörigen dieser erfundenen Gruppen dann unterschiedliche Rechte zugestanden werden. Eine der perfidesten Methoden, solche Grenzziehungen zu betreiben, ist der Verweis auf "die Biologie". Trump hat mit zahlreichen Dekreten seit seiner Amtseinführung Anfang des Jahres solche Grenzen im Bereich Geschlecht gezogen: Es gilt in den U.S.A. nun eine Geschlechterdefinition, die eine soziale Trennung von Mann und Frau vorschreibt. Also in etwa das, was extremistisch-religiöse Gesellschaften immer machen. Die Unsichtbarmachung geschlechtlicher Variationen wird festgeschrieben.
Die Politik der Grenzziehungen ist aber nicht nur auf Trump beschränkt, sondern ein globales Anliegen rechter Thinktanks und patriarchaler Vereinigungen. Auch in Deutschland.
Am 9. Februar 2025 hat der rechte Kanzlerkandidat der CDU Friedrich Merz bei einem Duell zweier Kanzlerkandidaten in der ARD nicht nur - ähnlich wie sein konservativer Kollege Olaf Scholz - Ungleichheitserzählungen zu Asyl und Migration platzieren können, sondern sich auch zustimmend zu der Geschlechterpolitik von Trump geäussert.
Dazu ein paar Worte:
Die Merz-CDU wird nie anerkennen, dass trans Frauen nicht "als Mann" geboren werden, sondern als Kinder. Sie werden sie auch nie als Frauen ansehen, selbst wenn sie einen weiblichen Körperbau haben. Was zählt ist, ob sie ihnen Kinder gebären können.
Die Definition von "Frau" ist aus ihrer patriarchalen Sicht, die Gebärfähigkeit. Wer dem Patriarchen ein Kinder schenkt, ist eine "Frau". Es ist die völlige Reduktion von Geschlecht auf die Fortpflanzung und eine soziale Ordnung, die auf dieser Trennung der Geschlechter aufgebaut ist. Heim, Herd,... das ist die "Freiheit" von denen Rechte träumen. Keine Frauen mehr, die einem im Weg stehen. Daher die Aberkennung geschlechtlicher Variationen. Weil sie wissen, dass sie ansonsten anerkennen müssten, dass die Biologie sich nicht in Schubladen pressen lässt.
Deswegen sollte man allen Menschen, denen Gleichberechtigung und Menschenrechte wichtig sind laut zurufen: Es geht bei der Anti-Trans-Bewegung nicht um "Transmenschen". Sie sind viel zu wenige, als dass es sich für Rechte lohnen würde, sich gegen sie zu positionieren. Es geht um etwas anderes: Um die Durchsetzung geschlechtlicher Ungleichbehandlung von "Mann" und "Frau". Es geht um soziale Grenzziehungen.
Man kann Linken nur raten, sich damit auseinanderzusetzen!