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Widernatürlich Unzucht früher, "transident" heute

Es gab mal eine Zeit, in der Homosexualität in Deutschland noch "widernatürliche Unzucht" hiess und irgendwelche Menschen meinten, definieren zu können, was "Natur" ist und was nicht. Als "natürlich" galt Sexualität allenfalls zur Fortpflanzung - als "widernatürlich" alles andere. Ausgrenzung, Verfolgung, Gefängnisstrafen und Mord waren die Folge. Dass solche Biologismen immer noch existieren, sieht man, wenn man sich ansieht, wer nach den Erfolgen der Lesben-Schwulen-Bewegung der letzten Jahrzehnte und einer Menge Aufklärung immer noch im Fokus steht: Transsexuelle Menschen.

Bei transsexuellen Menschen sind heute noch Sätze wie der folgende mehrheitlich die Regel:

"Der Multimilliardär gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Politisch steht der gebürtige Südafrikaner aufseiten der amerikanischen Rechten. Er hatte bereits zuvor gegen die ärztliche Betreuung von Jugendlichen gewettert, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren."

Der Satz wurde von der Deutschen Presseagentur (dpa) geschrieben (26. Juli 2024, 13:37 Uhr), inklusive dem üblichen Biologismus, transsexuellen Menschen abzuerkennen, biologisch zu sein. Biologisch ist es, wenn man eine Identität anhand seiner Genitalien entwickelt - und wir wissen schliesslich alle: Menschen sind ihre Genitalien. Mehr ist da nicht. Und wer meint, dass transssexuelle Menschen ganz genau wissen, wer sie "biologisch" sind und es sich nicht um eine widernatürliche Identität handelt, die sie entwickeln, der muss ganz besonders verrückt sein. Ja, das wird in Deutschland mit dem weit verbreiteten Ritual, immer dann wenn man so tun will, dass man weltoffen und tolerant ist durch den Verweis auf das Nicht-Identifizieren mit "ihrem biologischen Geschlecht" ausgedrückt. Nicht direkt, aber doch immer wieder.

Wer es nicht glaubt, schaut mal hier:

Biologismen-Sammlung

Man könnte sich jetzt am Kopf kratzen und fragen: Warum hält sich dieser Widernatürlichkeits-Nonsens so lange? Dafür gibt es zwei Hauptgründe: 1. Diejenigen, die so angesehen werden, haben sich diese diskriminierende Sicht auf sie selbst zu eigen gemacht... und 2. Diejenigen, die solche Dinge verbreiten, sind immer noch in Schlüsselpositionen.

Beides kann man ändern.