Menschen, die sich gegen die Rechte anderer Menschen stellen
Wenn Menschen ihre Energie dafür einsetzen, anderen Menschen das Leben schwer zu machen, ist das sehr seltsam. Wieso jemand ein Problem damit haben kann, wenn andere Menschen glücklich und selbstbestimmt leben können, ist kaum nachvollziehbar. Eva Engelken ist Vorsitzende des Vereins "Frauenheldinnen", der am 15. September 2025 beim Uniklinikum Münster unter dem Slogan "Transmedizin ist ein Verbrechen" gegen die Unterstützung von trans und non-binären Kindern und Jugendlichen demonstrieren will.
Zur Erinnerung: Wer die Einteilung in binäre Geschlechtskategorien propagiert, hat eine Agenda. Diese basiert dann nicht auf Realität (noch nicht mal auf einer "biologischen", auch wenn diese gerne behauptet wird), sondern auf einer Ideologie, Menschen Kategorien zuordnen zu müssen, um ihnen dann "angeborene" Rollen und "natürliche" gesellschaftliche Aufgaben andichten zu können - Abweichungen werden als "Sünde" angesehen, als etwas "widernatürliches" oder als nicht-existent geleugnet.
Der Verein "Frauenheldinnen" gehört zum Netzwerk der Vielfaltsleugnerszene, deren Akteure sich vordergründig für die "Förderung des Schutzes von Ehe und Familie" (O-Ton Eva Engelken) einsetzen, aber darunter lediglich die reproduktive Norm-Familie verstehen. Wer "Familie" oder "Ehe" schützen will, wird wissen, wovor er sie schützen will. Im Zweifelsfall wird die Antwort darauf der "Schutz" vor Selbstbestimmung lauten und ein autoritäres Anliegen dahinter stehen.
Und wie zum Beweis, dass Eva Engelken und ihr Verein "Familienheldinnen" Probleme damit haben, wenn Menschen selbstbestimmt leben, sehen sie im Aufruf zu ihrer Demonstration am 15. September in Münster das Selbstbestimmungsgesetz im Widerspruch zu dem, was sie in ihrem Aufruf "Erwartungen an die Geschlechtsrolle" nennen.
Es gibt Gegenprotest dazu. U.a. fordert der Verein Trans-Kinder-Netz e.V. neben weiteren Organisationen: Die Verlegung des Versammlungsortes, den Schutz der psychisch belasteten und besonders vulnerablen Patient*innen und eine klare Positionierung gegen queerfeindliche Hetze. Nebenbei: Wir halten die Agenda der Vielfaltsleugner wie Eva Engelken nicht nur für "queerfeindlich", sondern für menschheits-feindlich, da es den Akteurinnen dieser Szene unserer Analyse nach nicht (nur) darum geht, geschlechtliche Vielfalt zu leugnen, sondern alle(!) Menschen zu kategorisieren. Das ist ein klassischer antiemanzipatorischer Ansatz der alten/neuen Rechten, bei dem es darum geht, Menschen politisch einer Bestimmung zur Fortpflanzung der eigenen "Rasse", "Art", usw. zuzuführen. Man findet diesen Ansatz im Faschismus oder im radikalen religiösen Fundamentalismus.
Erstaunlich ist, dass Eva Engelken, welche in diesem Jahr neben ihrer Demo gegen Selbstbestimmung auch einen Kongress am Katholisch-Sozialen Institut (KSI) in Siegburg organisiert, 2018 noch u.a. folgendes geschrieben hatte:
"Weil, nach Ansicht der Nazis – und heute bei der AfD –, viele deutsche Frauen viele deutsche Baby bekommen sollen, damit die deutsche Rasse nicht ausstirbt. Dass wir aussterben, ist völliger Quatsch, und selbst wenn, wäre es nicht schlimm. Dennoch verbreitet die AfD erfolgreich ihre Idee, dass Deutschland durch die Gebärmutter der deutschen Frau verteidigt werden müsse. Deshalb ist sie auch gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Damit liegt sie mit der katholischen Kirche vollkommen auf einer Linie." (Link: Blogeintrag 30.10.2018)
Gegen Selbstbestimmung ging es bei ihr dann etwa ab 2020, das Jahr in welchem Viele abgedriftet sind.
Wir verlinken mal die Website von Trakine e.V. für Informationen zu Gegenprotesten:
https://www.trans-kinder-netz.de/
