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Rechter Kulturkampf meint: Chaos stiften

In Vereinigten Königreich wurde vor kurzem von ein paar wirren Lords entschieden, dass trans Frauen anders behandelt werden könnten wie Frauen. Als Folge davon sollen jetzt Männer, die trans sind, auf's Frauenklo. Wie Medien berichten habe eine "Kommission für Gleichstellung und Menschenrechte" das so beschlossen. Der rechte Kulturkampf wird damit erst einmal für Unsicherheit und für grosses Chaos sorgen - langfristig wird der Gender-Separatismus für Alle beendet werden.

Man kann nur dann verstehen, was sie im ehemaligen EU-Mitglied Gross(?)britannien gerade treiben, wenn man davon ausgeht, dass sie nicht wissen, was Menschen sind, die transsexuell sind. Wer immer noch meint, es handele sich um Menschen, die sich anders als ihr "biologisches Geburtsgeschlecht fühlen", dem kann nicht mehr geholfen werden. Wer dann aber daraus Regelungen erlässt, in denen Menschen auf ein WC gehen sollen, dass nicht ihrem eigentlichen Geschlecht entspricht, will, dass Frauen auf Männer-WCs gehen und Männer auf Frauen-WCs.

Kann man machen, aber im Grunde genommen wird das mittel- bis langfristig dazu führen, dass alle Toiletten in U.K. irgendwann jeder benutzen kann und so etwas wie nach Gendern getrennte WCs im öffentlichen Raum nicht mehr existieren werden. Das ist dann wahrscheinlich sowieso das Beste.

Ob es das ist, was die sich die rechten Kulturkrieger wünschen? Wahrscheinlich nicht. Aber wer Gesetze auf Phantasien aufbaut, anstatt die Realität anzuerkennen, der wird feststellen müssen, dass er damit das Gegenteil erreicht, was er erreichen will. Ganz ehrlich: Das wird uns dann aber ein grosses Stück weiter bringen. Denn Realität setzt sich immer durch.

Rechts-rechte Bündnisse: Grenzziehungen im Alltag

In Berlin fordert eine Petition eigene "FLINTA"-Abteile in Fahrzeugen der dortigen U-Bahn. Ins Leben gerufen wurde sie von Alex von Alex Born to be Wild, einer Band, die sich selbst als queer-feministisch versteht. Frauenabteile kennt man aus Indien oder den islamisch geprägten Ländern im nahen Osten wie im Iran oder  in Dubai. Was daran feministisch sein soll, Menschen nach in Gruppen einzuteilen und sozial unterschiedlichen Sphären zuzuordnen, bleibt fragwürdig - auch, weil solche Aufteilungen rechten Weltanschauungen entspringen.

Rosa Parks engagierte sich in der Montgomery, der Hauptstadt des U.S.-Bundesstaates Alabama für Bürgerrechte und die Aufhebung der Rassentrennung. In den Südstaaten war die Rassentrennung in den 40er- und 50er-Jahren stark ausgeprägt. Die "Jim Crow"-Gesetzgebung war auf den Strassen sichtbar: Schulen, Wartebereiche, Toiletten - alles war in "Whites only" und "Colored only" aufgeteilt. Rosa Parks sass in einem Bereich eines Busses, in welchem sie für "Weisse" hätte aufstehen müssen und blieb sitzen. Sie lehnte die Trennung nach Menschengruppen ab und wurde so zum Vorbild für Viele.

In Warschau musste im Jahr 1942 die jüdische Bevölkerung - wie in vielen anderen Städten - in einem abgeschotteten Ghetto leben. Durch das Warschauer Ghetto fuhr eine Strassenbahn, die man an dem Davidstern, der an ihr angebracht war, erkannte. Die Trennung der Menschen in "Arier" und "Juden" war seit 1933 in Deutschland und den Gebieten, die sich die Nazis unter den Nagel gerissen hatten, rechtlich vollzogen und endete mit der millionenfachen Vernichtung von Menschenleben in den Konzentrationslagern.

Der Ungleichbehandlung von Menschen geht immer eine Phase der Einteilung und einer gesetzlichen wie rechtlichen Festschreibung dieser Einteilung hervor. Bevor Menschen schlechter behandelt werden als andere, werden biologische Unterschiede zwischen Menschengruppen behauptet, die in der Realität so nicht existieren. In der Biologie existieren weder "Weisse" noch "Schwarze", sondern nur Menschen mit unterschiedlichen Melanin-Ausprägungen. Es existieren auch keine biologisch unterscheidbaren "Arier" oder "Juden". Und: Es gibt auch keine biologischen Trennlinien zwischen "Mann" und "Frau".

Rassismus, Antisemitismus und Sexismus sind Vorstellungen, wie die Welt einzuteilen sei. Die Einteilung ist menschengemacht. Traditionell sind rechte Weltanschauungen solche, in denen ganz besonders viel versucht wird, die Ungleichheit von Menschengruppen zu konstruieren. Anstatt Menschen als Menschen zu sehen, die gleichberechtigt sein sollen, lehnen Rechte solche Ideen auf Grund ihres hierarchisierenden Menschenverständnisses ab.

Es wäre wirklich prima, wenn die rechts-rechte Zusammenarbeit irgendwann gestoppt würde. Die Gesellschaft ist rechts genug. Nötig sind linke Alternativen, Universalismus und eine Besinnung auf Menschenrechte. Und zwar nicht erst dann, wenn es zu spät ist, sondern zeitig. Danke dafür.