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Falun-Gong-Theater in Ludwigsburg - kein Applaus

Vom 14.2. bis 18.2. gastierte das "anti-kommunistische" "Shen Yun"-Ensemble in Ludwigsburg. Das künstlerische Ensemble gehört - wie die Epoch Times - zur Falong-Gong-Sekte, die in den letzten Jahren dadurch aufgefallen ist, das sie AfD-nahe Positionen hinsichtlich des Themas "Transgender" und Transsexualität vertritt. Wir haben am Samstag vor dem Forum Ludwigsburg auf diesen Umstand hingewiesen.

"Gender Transformation - die unausgesprochene Realität" heisst ein Pseudo-Dokumentarfilm der Epoch Times, der angeblich Eltern und Pädagogen über die Gefahr der "Transgender"-Bewegung aufzuklären vorgibt. Gefeiert wird der Film in Deutschland im AfD-Umfeld und der "Demo für Alle"-Aktivistin mit Adelstitel Hedwig von Beverfoerde, die zur Premiere des Films in Berlin Ende 2023 eingeladen war. Die Pseudo-Doku ist ein Höhepunkt transfeindlicher Berichterstattung der Epoch Times, die inhaltlich mit den Positionen rechtsradikaler Sekten in Deutschland übereinstimmt.

Falun Gong ist eine rechte Sekte, die in China verboten wurde und deren Anhänger behaupten, vom chinesischen Staat verfolgt zu werden. Der künstlerische Arm der Sekte Shen Yun bewirbt seine Performance-Veranstaltungen als "klassische chinesische Kultur" mit Bezügen zu einem "China vor dem Kommunismus"*. Man muss den chinesischen Staat nicht unterstützen oder Praktiken des Verbots von Glaubensgemeinschaften gut heissen, um dennoch darauf aufmerksam zu machen, dass auch vermeintlich Verfolgte selbst menschenverachtende Positionen vertreten können. Wer die Existenz geschlechtsvarianter Menschen leugnet und sogar offen Stimmung gegen sexuelle Minderheiten macht, der darf deutlich kritisiert werden.

DemoFeb24

Wir wurden vor der Veranstaltung von interessierten Besuchern angesprochen und sind mit mehreren Personen ins Gespräch gekommen. Wir bedanken uns für das Interesse!

*Vor dem Kommunismus war China ein Kaiserreich mit Sklavenhaltung

Gender Dysphorie ist kein Grund für irgendwas

Es gab in den 60er Jahren mal homosexuelle Menschen, die der Ansicht waren, dass man homosexuelle Menschen erst dann gesellschaftlich akzeptieren würde, wenn man das mit einer Diagnose verbindet. Die Argumentation war: Weil es die Diagnose gibt, können homosexuelle Menschen nicht anders. Diese Haltung wurde von grossen Homosexuellenorganisationen in den U.S.A. geteilt.

Bei "Trans*" ist heute dasselbe der Fall. Die Argumentation ist wie folgt: Weil es so etwas wie "Gender Dysphorie" gibt, braucht man ein Selbstbestimmungsgesetz.

Wir sind da völlig anderer Ansicht. Die Möglichkeit gleichberechtigt leben zu können, braucht es nicht wegen irgendwelcher angeblicher psychischen Besonderheiten, sondern weil Menschen wissen, wer sie sind. Das hat nichts mit "Gender Dysphorie" oder anderer Phantasiediagnosen zu tun, sondern damit, dass Menschen in der Regel ein ziemlich gutes Wissen über ihre Geschlechtszugehörigkeit haben. Das Problem, dass Menschen heute noch nicht - oder nur eingeschränkt - dieses Wissen anerkannt bekommen, liegt nicht bei den Menschen, die dieses Wissen haben, sondern bei einem Staat, der immer noch meint, Menschen in stereotype Gender einteilen zu müssen - ausgehend von angeblichen biologischen Eindeutigkeiten (die es in der Realität so nicht gibt... ausser man interpretiert die Biologie idealisiert und schliesst Abweichungen vom Ideal aus einer Weltanschauung aus) - und diejenigen für psychisch abweichend hält, die nicht zu diesen stereotypen Ideen passen.

Deswegen sind wir der Ansicht, dass Diagnosen wie "Gender Dysphorie" in einem Diskurs um Selbstbestimmung nichts zu suchen haben. Wo Diagnosen Sinn ergeben: Wenn es darum geht, Leiden unter körperlichen (Geschlechts-)Merkmalen festzustellen - und zwar unabhängig irgendwelcher Geschlechtsidentifizierungen.