Ran an die Tasten

Ok. Lasst uns mal was probieren. Nachdem wir den Eindruck haben, dass nicht nur wir von der Berichterstattung der letzten Monate genervt sind - von den Auswirkungen der Gender-Dysphorisierung, die dazu geführt hat, dass wir einen Zeitsprung von einigen Jahren in die Vergangenheit gemacht haben, und transsexuelle Frauen wieder flächendeckend als "biologische Männer" oder "umgewandelt" bezeichnet werden - wir aber wissen, dass es da Leute gibt, die ganz gut Stimmung gemacht haben, um diese Sichtweise flächendeckend anzubringen... könnte eine Lösung des Problems doch so aussehen:

Ihr schreibt!

Nichts ist besser, als zu zeigen, dass da einge sind, die emanzipert sind und so viel Würde besitzen, dass sie bereit sind, sich zu Wort zu melden.

Damit ihr nicht extra suchen müsst:

Übersicht der Nachrichten der letzten Wochen:
1)
https://www.google.de/search?q=geschlechtsumwandlung&;ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=Xu3dVPeeKsfbPKjGgdAH#tbs=qdr:m&q=gntm+geschlechtsumwandlung
2)
https://www.google.de/search?q=geschlechtsumwandlung&;ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=Xu3dVPeeKsfbPKjGgdAH#tbs=qdr:m&tbm=nws&q=geschlechtsumwandlung
3)
https://www.google.de/search?q=geschlechtsumwandlung&;ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=Xu3dVPeeKsfbPKjGgdAH#q=geschlechtsumwandlung&tbs=qdr:m
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Beschwerdemöglichkeit Presse:

https://www.presserat.de/beschwerde/online-beschwerde/
(Pressekodex unter: http://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex/)
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Beschwerdemöglichkeiten Privatsender:

Pro7: http://www.mabb.de/kontakt/ansprechpartner.html
RTL: http://www.nlm.de/kontakt.html
RTLII: http://www.lpr-hessen.de/default.asp?m=117
Super RTL: http://www.lfm-nrw.de/lfm/so-finden-sie-uns.html
Sat1: http://www.lmk-online.de/horizontleiste/kontaktformular/ und http://www.tlm.de/tlm/kontakt/
Kabel Eins: http://www.blm.de/de/service/kontakt.cfm
Vox: http://www.lfm-nrw.de/lfm/so-finden-sie-uns.html
sixx: http://www.bremische-landesmedienanstalt.de/metamenu/kontakt.html
Anixe HD: http://www.lfk.de/meta-menu/kontakt.html
DMAX: http://www.mabb.de/kontakt/ansprechpartner.html
joiz: http://www.mabb.de/kontakt/ansprechpartner.html

weitere Sender:
http://www.die-medienanstalten.de/service/datenbanken/tv-senderdatenbank.html
---

Beschwerdemöglichkeiten TV (ARD, ZDF, arte, dritte Programme):

SWR (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz:
http://www.swr.de/unternehmen/gremien/gremiengeschaeftsstelle/-/id=12338976/nid=12338976/did=12369174/cf=42/120rmzv/index.html

BR (Bayerischer Rundfunk):
http://www.br.de/unternehmen/inhalt/rundfunkrat/bayerischer-rundfunk-rundfunkrat-kontakt100.html

SR (Saarland):
http://www.sr-online.de/sronline/der_sr/wir_uber_uns/rundfunkrat/rundfunkrat100~_seite-7.html

HR (Hessen):
http://www.hr-online.de/website/extern/rundfunkrat/index.jsp?rubrik=45282

WDR (NRW):
http://www1.wdr.de/unternehmen/gremien/rundfunkrat/rundfunkrat-kontakt104.html

NDR (Niedersachsen, Hamburg):
http://www.ndr.de/der_ndr/unternehmen/rundfunkrat/Ihre-E-Mail-an-Rundfunkrat,kontakt778.html

Radio Bremen (Bremen):
http://www.radiobremen.de/unternehmen/gremien/rundfunkrat/kontakt138.html

MDR (Mitteldeutschland):
http://www.mdr.de/mdr-rundfunkrat/kontakt/index.html

RBB (Berlin, Brandenburg):
http://www.rbb-online.de/rundfunkrat/kontakt/index.html
---

Wir unterstützen Euch dann gerne, wenn wir spüren, dass die Sache ins Laufen gekommen ist.

So, möge der Versuch gelingen :-)

Wir hatten uns da mal über RTl2 beschwert

Die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien sieht kein Problem darin, wenn transsexuelle Frauen als Lügner über ihr eigenes Geschlecht dargestellt werden.

Gegenstand der Beschwerde war, dass RTL2 in der Sendung „Kay One – Prinzessin gesucht“ Transsexualität so dargestellt hat, als handele es sich bei transsexuellen Frauen generell um Männer und nicht um Frauen. Desweiteren hatten wir uns darüber beschwert dass in der Sendung legitimiert wurde, Frauen, die nicht den körperlichen Normen entsprechen ausgrenzen oder zurückweisen zu dürfen. Hassverbrechen wie beispielsweise der Fall Angie Zapata in den USA, aber auch viele andere dieser Hassverbrechen, werden ähnlich von den Tätern legitimiert: Frauen, die körperlich von Normen abweichen werden von den Tätern als „Mann“ oder „Es“ bezeichnet, wenn sie meinen, eine geschlechtliche Besonerheit entdeckt zu haben. Den Frauen, die Opfer von Gewaltverbrechen werden wird unterstellt, sie hätten den Täter in ihrem Geschlecht belogen, woraufhin die Reaktion ja verständlich – so die Logik der Täter – sei.

In „Kay One – Prinzessin gesucht“ wird dieses Prinzip legitimiert. Sasa, eine transsexuelle Frau, spielt der Dramaturgie der Autoren zufolge die Rolle „der transsexuellen Frau“, die „Kay One“ in ihrem Geschlecht betrügt.

Unsere Beschwerde richtete sich nicht gegen die Behandlung von Sasa. Wir glauben, dass jeder Mensch, der an Billigfernsehen teilnimmt, in der Lage ist, selbst zu beurteilen, ob ihm das gut tut, oder nicht. Kern der Beschwerde war, dass durch die Art und Weise der Darstellung Klischees über transsexuelle Menschen reproduziert werden, die sogar dazu geeignet sind geschlechtliche Gewalt gegen Frauen, die nicht den Körpernormen entsprechen, zu legitimieren.

Die LPR Hessen schloss sich dieser Sicht – wie auch nicht anders zu erwarten – nicht an. Wir wissen, dass die Gewalt gegen transsexuelle Menschen in Deutschland meist nicht sanktioniert wird und ein grosser Teil der Medien den Charakter des „transsexuellen Menschen“ zur Belustigung verwenden.

Beschwerden gegen die verunglimpfende Darstellung transsexueller Frauen, die bereits damit beginnt, ihnen ihr Geschlecht in Abrede zu stellen, wie z.B. die Behauptung transsexuelle Frauen hätten sich vom Mann zur Frau „umoperieren“ lassen (ein Klassiker der Klischeeberichterstattung die uns auch auf öffentlich-rechtlichen Medien immer wieder begegnet), werden von den Zuständigen Gremien regelmässig nicht weiter behandelt mit dem Hinweis, dass man keine Diskrimnierung erkennen könne und alles völlig in Ordnung sei so.

Die mangelnde Sensibilität deutscher Medien gegenüber transsexuellen Menschen kommt nicht von ungefähr: Bis heute wird die klischeehafte Berichterstattung damit legitimiert, dass es ja „Experten“ gibt, die das ganz genauso sehen. Psycho-Sexologen, die sagen, es handele sich bei transsexuellen Frauen um „Männer, die sich wie Frauen fühlen“ und das dann „Gender-Dysphorie“ nennen werden von der Politik hofiert und von angeblichen Betroffenenorganisationen untersützt, denen ein wenig Mitspracherecht versprochen wurde.

Wir sehen eine Änderung der Zustände nur dann für möglich, wenn sich transsexuelle Menschen, insbesondere transsexuelle Frauen emanzipieren, und sich zu Wort melden. Wenn die Medienberichterstattung sich ändern soll haben wir, diejenigen um die es geht, eine Mitverantwortung. Wir sind es, die entweder zulassen, was über uns berichtet wird und wie wir dargestellt werden, oder sich dagegen wehren – oder, was möglicherweise sinnvoller ist, da die Hoffnung, dass sich die Medien in Deutschland von alleine verändern äusserst gering ist - die Mail von Christina Üekermann von der Landesanstalt für Medien in Hessen ist da ja der beste Beweis dafür – selber Medien produzieren müssen, um einen gesellschaftlichen Wandel zu erzeugen, der uns in Zukunft auf die heutige Zeit kopfschüttelnd zurückblicken lassen wird – so wie das heute der Fall ist, wenn wir uns alte Filme ansehen und und fragen müssen, wie Frauen früher dargestellt wurden.

Wir brauchen mehr Rock'n Roll.

Hier der dümmliche Brief der LPR:

Sehr geehrte Frau Schicklang,
 
per E-Mail vom 18.09.2014 hatten Sie sich über die Ausstrahlung der Sendung „Kay One – Prinzessin gesucht“ am 06.10.2014 im Programm von RTL 2 beschwert.
 
In der zweiteiligen Doku-Sendung bekommen 10 junge Frauen die Möglichkeit, den Rapper Kay One kennen zu lernen und „sein Herz zu erobern“. In einer Villa auf Mallorca konkurrieren sie bei romantischen Dates und Wettkämpfen. Unterstützt wird Kay One von zahlreichen Mitarbeitern, darunter Koan Goldpinsel, der kleinwüchsige „Master Two“ und ein Fitnesstrainer. Am Ende darf Kay One sich für eine der Frauen entscheiden. Während der Wettkämpfe kommt es zu Streitigkeiten und emotional geführten Auseinandersetzungen zwischen den Kandidatinnen.
 
Sie kritisieren, dass RTL 2 mit der Ausstrahlung der Sendung transsexuellenfeindliche Hetze betreibe und gegen die in § 13 Hessisches Privatrundfunkgesetz (HPRG) gesetzlich verankerten Programmgrundsätze verstoße. Die Presse hatte bereits zwei Wochen vor der Ausstrahlung der Sendung darüber berichtet, dass unter den Teilnehmerinnen der Sendung die transsexuelle „Sasa“ sei und die Sendung daher den Titel „Prinz sucht Prinz“ tragen müsse. Auch Sänger Bushido spottete über Twitter, dass eine der Teilnehmerinnen keine Frau sei.
Nach einer ersten Prüfung durch die LPR Hessen haben wir die von Ihnen kritisierte Sendung zur abschließenden Bewertung der Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) vorgelegt. Diese hat die ausgestrahlte Sendung unter Würdigung aller rundfunkrechtlichen Aspekte geprüft. Im Ergebnis der Prüfung lässt sich allerdings kein Verstoß gegen die rundfunkrechtlichen Bestimmungen feststellen:
Im zweiten Teil verlangt Kay One, dass sich alle Kandidatinnen abschminken, um festzustellen, wie die Teilnehmerinnen ungeschminkt aussehen. Die 23-jährige Sasa weigert sich und erklärt, sie schminke sich sogar nachts zum Schlafen. Kurz darauf outet sich Sasa gegenüber Gessica und erklärt, „…dass da noch was hängt. Überraschungseier für Kay …“.
 
Koan Goldpinsel hat das Gespräch über eine Überwachungskamera mit verfolgt und gibt die Neuigkeit an Kay One weiter. Gemeinsam überlegen sie, was die Aussage von Sasa bedeuten könnte. Kay One vermutet, dass es sich bei Sasa um einen als Frau verkleideten Mann handelt und  reagiert im ersten Moment sehr emotional. Er schubst Koan Goldpinsel von sich weg und fragt immer wieder, ob er das gewusst habe. Zu den Personen im Raum sagt Kay One: „Wollt Ihr mich verarschen, Mann?!“. Später bereut Kay One, dass er Koan Goldpinsel weggestoßen hat und erklärt: „Mir sind so die Sicherungen durchgebrannt. Jetzt stell Dir mal vor, er sagt, das ist ´ne Transe. … Du Penner hast viel öfter mit der geredet als ich.“ Im Interview äußert Sasa: „Früher war ich ein Junge. Jetzt bin ich – ich sag jetzt mal nicht eine Frau – aber ein sehr weibliches, feminines menschliches Wesen, was ich mir schon immer gewünscht habe. Diese Operationen habe ich einfach gemacht, um mein Äußerliches mit meinem Innerlichen zu vereinen. … Das, was ich im Höschen hab, das sieht ja keiner. In dem Teilbereich hab ich immer noch ein männliches Geschlecht. … Ich glaube, wenn der Kay das erfährt. Er wirkt ja so nach außen immer so machohaft und auch ein bisschen aggressiv  und ich weiß nicht, wie er reagieren wird, wenn er das merkt. Also ich hab schon ein bisschen Angst vor seiner Reaktion.“ Später werden wieder die Bilder eingespielt, als Koan Goldpinsel von Kay One attackiert wird. Kay One berichtet im Interview: „Ich hab mich jetzt schon wieder beruhigt. Aber es war für mich jetzt nochmal so krass zu sehen, dass manche Frauen, ähh Männer sich so umoperieren, dass man es nicht merkt. Normalerweise sieht man das an den Händen, an dem Adamsapfel und an der Stimme. Sasa hat weibliche Hände, weibliche Füße. Das ist schon echt krass! Ich war jetzt grad ein bisschen sauer. Ich war auch auf Koan sauer, weil ich dachte, der steckt mit den Leuten irgendwie unter einer Decke. Ich hab mich auch bei ihm dann nochmal entschuldigt.  Es war nicht gut von mir, dass ich ihn geschubst habe. Vom Menschlichen her ändert sich jetzt gegenüber Sasa nichts. Ich find sie immer noch super nett, super freundlich. Aber da wird halt nie was gehen.“. Sasa darf noch für einen Tag bleiben, wird schließlich aber von Kay One nach Hause geschickt.
 
Die vorliegende Sendung wurde nach 20:00 Uhr ausgestrahlt, so dass gemäß § 5 Abs. 3 Nr. 2 i. V. m. Abs. 4 Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) eine Entwicklungsbeeinträchtigung von Kindern und Jugendlichen über 12 Jahren auszuschließen war.
 
Im Hinblick auf die Sequenzen, die sich mit der Transsexualität von Sasa befassen, konnte die KJM keine Entwicklungsbeeinträchtigung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren feststellen. Das Thema Transsexualität wird in einer Weise präsentiert, die auch jüngere Zuschauer ab 12 Jahren nicht überfordert. Auch wenn durch das zunächst heimlich mit versteckter Kamera beobachtete Outing von Sasa gegenüber Gessica das Thema Transsexualität inszeniert wirkt, so ist die sehr emotionale Reaktion von Kay One nachvollziehbar. Zu keinem Zeitpunkt wird Sasa die Transsexualität „vorgeworfen“ oder ihre Menschenwürde abgesprochen. Sasa´s sexuelle Orientierung wird nicht benutzt, um einer einseitigen Propagierung Vorschub zu leisten. Ausgrenzungstendenzen sind daher insbesondere beim jüngeren Publikum nicht zu befürchten.
 
Darüber hinaus ist auch kein Verstoß gegen die in § 13 Hessisches Privatrundfunkgesetz und § 41 Rundfunkstaatsvertrag verankerten Programmgrundsätze festzustellen. Die Sendung diskriminiert weder transsexuelle Menschen noch wirbt sie für eine einseitige Charakterisierung der Geschlechter, die die Wahrnehmung der Zuschauer nachhaltig negativ prägen könnte.
 
In jedem Fall möchte ich Ihnen für Ihren Hinweis danken. Durch Ihre aufmerksame Beobachtung unterstützen Sie die Landesmedienanstalten bei der Wahrnehmung ihrer Aufgabe, ein den medienrechtlichen Bestimmungen entsprechendes Programm zu gewährleisten.
 
Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag
 
Christina Uekermann
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