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Eine gender-deutende Gesellschaft überwinden

Eines der grössten Probleme in der Anerkennung geschlechtlicher Variationen ist die Vermischung und Verdrehung von Sex (das sogenannte biologische Geschlecht) und Gender (das soziale Geschlecht) im Sinne eines deutenden Weltbildes. Die Frage, um die sich dabei alles dreht: Wer hat mehr Recht Aussagen über einen Menschen zu treffen? Der Mensch selbst oder ein Aussenstehender?

Wenn Sex im Sinne einer Gender-Einteilung interpretiert wird, dann entstehen regelmässig Menschenrechtsverletzungen. Zum Beispiel wenn Neugeborene ausgehend der Deutung von Körperzuständen einer falschen Gender-Kategorie zugeteilt werden. Oder, wenn ein Geschlecht als "uneindeutig" wahrgenommen wird, und Menschen glauben, sie könnten dann per Operation einen anderen Menschen vereindeutigen, im Sinne bestehender Gender-Kategorien.

Es ist aber auch eine Menschenrechtsverletzung, Menschen einer dritten Gender-Kategorie zuzuteilen, wenn diese das nicht möchten. Denn auch in diesen Fällen wird der Körper gedeutet. Und jede Deutung basiert immer auf der Vermischung von Sex und Gender.

Das eigentliche Sex (Geschlecht) eines Menschen zu deuten, ist immer eine Frage von Gender. Was ein Mediziner, Eltern, Aussenstehende feststellen können ist nie das "biologische Geschlecht" eines Menschen, sondern immer nur ihre Interpretation dessen, was sie da vor sich sehen, ausgehend von gesellschaftlichen Vorstellungen über das "biologische Geschlecht". Aussenstehende können nicht mehr, als zu deuten. Der Akt der "Geschlechtsbestimmung" ist immer eine Zuordnung und nie geeignet das eigentliche, biologische Geschlecht eines Menschen zu erfassen.

In den meisten Fällen mag die Deutung von Geschlecht mit der geschlechtlichen Realität übereinstimmen. Manchmal aber stimmt die Deutung nicht. Das ist dann der Fall, wenn körperliche Merkmale nicht dafür hergenommen werden können, eine Gender-Zuordnung zu treffen. Es mag ja sein, dass es den Deutenden besser gehen mag, anzunehmen, dass eine dritte Gender-Kategorie die Lösung für ihre Deutungsprobleme darstellen kann. Am Ende wird dadurch das eigentliche Problem nicht gelöst: Das der geschlechtlichen Deutung. Möglicherweise glauben die Menschen, die gerne Geschlecht deuten, dass es ihnen damit besser gehen wird, wenn sie in Zukunft drei Gender-Kategorien für ihre Deutung zur Verfügung haben. Da aber die meisten Menschen mit Körpervariationen nicht einem "Dritten Geschlecht" zugeteilt werden wollen, wird sich eine gesellschaftliche Debatte ergeben, die sich mit der Frage geschlechtlicher Deutung auseinandersetzen wird. Das aber nur nebenbei. Die eigentliche Frage ist nämlich:

Wer hat das Recht einen Menschen einem Geschlecht zuzuteilen? Ein Aussenstehender oder der Mensch selbst?

Bisher wird die Deutung von Geschlecht als legitim angesehen und nicht in Frage gestellt. Dritte Geschlechter dienen weiter dem geschlechterdeutenden Prinzip oder stehen nicht in Widerspruch zu diesem. Und wenn Menschen sich dann anderweitig äussern und die Deutung nicht anerkennen, dann gibt es in einer gender-deutenden Gesellschaft immer noch die Möglichkeit, diese Aussagen als anderweitige Identifikation zu beschreiben, anstatt als Aussagen über das eigene Geschlecht. Dafür gibt es dann Diagnosen wie "Gender Varianz" oder "Gender Dysphorie". Es sind Diagnosen, die Debatten über Gender-Deutung verunmöglichen sollen. Es sind Diagnosen, die dazu da sind, die medizinische Deutung von Geschlecht als legitimer anzusehen, als die Aussagen, die Menschen über ihr eigenes Geschlecht treffen können.

In einer gender-deutenden Gesellschaft gelten Aussagen von Aussenstehenden über das Geschlecht eines Menschen als Aussagen über den Sexus und Aussagen eines Menschen über sein eigenes Geschlecht als Aussagen über Gender(identität).

In einer Gesellschaft ohne Genderdeutung ist es genau umgekehrt. In einer solchen Gesellschaft gilt die Zuweisung von Geschlecht als Gender-Deutung (da kein Mensch von Aussen in der Lage ist, zu erfassen, was das eigentliche "biologische Geschlecht" eines Menschen ist) und die Aussagen eines Menschen über sein eigenes Geschlecht als Aussagen über seinen Sexus.

Wir setzen uns dafür ein, an einer Gesellschaft zu arbeiten, in der Menschen sich zu ihrem Geschlecht äussern können und dies dann als Aussagen zu ihrem Geschlecht anerkannt wird.

"Gender Inkongruenz" ist menschenverachtend

Unser Lieblings-Uncle-Tom-Verein neben der dgti, die Bundesvereinigung Trans*, bewirbt aktuell die Psychodiagnose "Gender Inkongruenz" und die dazugehörigen Leitlinien, in denen immer noch eine Gender-Identitäts-Diagnostik die Voraussetzung für medizinische Massnahmen ist (dieser Verein hatte daran ja mitgearbeitet).

Pia Gleditzsch, Mari Günther, Adrian Hector, Julia Mono und Cathrin Ramelow versenden an diverse Adressen dazu einen Flyer, auf dem sie dann die Psychodiagnose bewerben.

So heisst es dort:

"Neben 13 Fachgesellschaften, Berufs- und Interessenverbanden war die Bundesvereinigung Trans* als Vertretung der Behandlungssuchenden an der Erarbeitung beteiligt.

[...]

Eine Geschlechtsdysphorie kann von Psychotherapeutnen oder Psychiaterinnen in der Regel innerhalb weniger Sitzungen diagnostiziert werden

[...]

Die Leitlinie empfiehlt behandelnden Ärztinnen und Psychotherapeutinnen, sich mithilfe von community-ba-sierten Beratungsstellen fortzubilden.

[...]

Medizinische Interventionen wie Hormonbehandlung, Epilationsbehandlungen, Operationen, Epithesen etc. können das leiden an einer Geschlechtsinkongruenz verringern oder präventiv vermeiden. Die Maßnahmen sind schrittweise und ergebnisoffen zu planen."


Wir hatten die Tage bereits geschrieben, was das bedeutet: Körperliche Massnahmen sind nicht automatisch Teil der Diagnose. Was aber dieser Idee dieser "Community", in der sich der Berliner Verein BVT* bewegt, nach immer zwingend ist: Eine Gender-Identitätsdiagnose.

BITTE BEACHTEN: WIR LEHNEN DIESE FREMDBESTIMMUNGSDIAGNOSE AB!

Aus menschenrechtlicher Sicht ist die Diagnose "Geschlechtsinkongruenz" bei Wünschen nach körperlicher Behandlung abzulehnen. Umpolungsansätze, die einem Menschen einreden, er hätte eine abweichende Identität und keinen abweichenden Körper, sind zu verurteilen.

Wer mithelfen will, diese Gender-Identitätsdiagnostik zu überwinden, kann sich gerne unserem Einsatz für eine Medizin ohne Gender-Deutung anschliessen.