Nur Du hast das Recht zu sein, wer Du bist

Ein Kommentar von Kim Schicklang:

"Seit heute kann das Urteil im Fall des transsexuellen Mädchens aus Berlin, welches seiner Mutter entrissen werden soll, (ein Mädchen, das ich nicht Alex nennen will, da es nicht Alex heisst) heruntergeladen werden. Die Kernbotschaften des Urteils: 1. Ein transsexuelles Mädchen sei "als Junge geboren" 2. Man könne Transsexualit "induzieren" 3. Es sei völlig legitim, einem transsexuellen Mädchen Angebote zu machen doch als Junge zu leben. Schliesslich sei ein transsexuelles Mädchen ja als Junge geboren. Und: Man müsse einer Mutter die ihrer Tocher hilft, das Kind wegnehmen. Und das Mädchen? Es muss Schluss sein mit Pseudo-Biologismen, in denen transsexuelle Kinder immer noch als nicht-existent angesehen werden!

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Unser Geschlecht gehört uns!

Am Samstag, den 24. März veranstaltete die Aktion Transsexualität und Menschenrecht e.V. eine Demonstration vor dem Brechtbau in Tübingen um gegen geschlechtliche Fremdbestimmung zu protestieren. Ursprünglich als Diskussionsrunde im Uni-Gebäude geplant, leider im Vorfeld teilweise boykottiert (und sogar von manchen als abgesagt erklärt), war der Abend dennoch ein wichtiges Signal in Sachen Emanzipation transsexueller Menschen. Es waren mehr Menschen da, als erwartet und viele der Anwesenden haben sich an den Diskussionen beteiligt.

Fremdbestimmung und Ausgrenzung sind transsexuellen Menschen nicht neu. Daher verstehen wir Veranstaltungen, wie die im März 2012 in Tübingen als Symbol, mit welchem wir daran mitarbeiten anderen transsexuellen Menschen Mut zu machen, sich von dieser Fremdbestimmung und Ausgrenzung zu lösen. "Unser Geschlecht gehört uns" ist nicht nur Slogan, sondern inhaltliche Kampfansage vorallem an eine Medizin, die bis heute transsexuelle Frauen als Männer verstanden haben will, die "sich wie Frauen fühlen" und transsexuelle Männer als Frauen ansieht, die in der Männerrolle leben wollen. Wir wehren uns gegen stereotype Geschlechtervorstellungen, die von sogenannten Sexualwissenschaftlern verbreitet werden, die entweder Genitalien oder Gender als Kriterium für geschlechtliche Fremdbestimmung ausgeben und sich mit diesen Thesen lediglich ihre eigene Machtposition sichern wollen.

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