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Das "Selbstbestimmungsgesetz" - der Start einer neuen Diskriminierungsrunde

Zur Erinnerung: Heute soll das neue Selbstbestimmungsgesetz im Bundestag beschlossen werden, welches davon ausgeht, dass transsexuelle Frauen keine Frauen sind und transsexuelle Männer keine Männer. Es geht nach wie vor um das Gender-Identitäts-Narrativ des "fühlt sich als". Die zahlreichen Einschränkungen, Hürden und Absonderlichkeiten zeigen das ganz deutlich.

Nebenbei: Dass unsere Stellungnahme nicht auf der Website der Bundesregierung veröffentlicht worden ist, verwundert da nicht. Letztlich sind wir nahezu die Einzigen in Deutschland, die von Anfang an deutlich benennen, dass wir Transsexualität NICHT für eine Gender-Identitätsthematik halten. Dies war denen, die das Gender-Identitätsnarrativ weiterhin aufrecht erhalten wollen, ein Dorn im Auge. Und ihre Vorstellungen werden - wieder einmal - in ein Bundesgesetz gegossen.

Es ist schon jetzt absehbar, dass das "Selbstbestimmungsgesetz" eine Art TSG 2.0 sein wird (welches selbst eine Neuauflage der "Transvestitenscheine" der Weimarer Republik gewesen ist). mit Auswirkungen, die neue Diskriminierungen hervorrufen werden. Die Arbeit wird sein, diese Diskriminierungen abzubauen und deutlich zu machen, dass Gesetze, in denen Menschen als "die Anderen" konstruiert werden, niemals die Realität widerspiegeln, sondern der Versuch sind, sie einzuschränken.

Heim und Herd als völkische Aufgabe

Wir erleben aktuell einen weltweiten Trend, geschlechtliche Emanzipationsfortschritte der letzten knapp 80 Jahre abzuräumen. In Russland werden Hormone und OPs für "Transmenschen" verboten, für "intergeschlechtliche Menschen" angeordnet - ähnliche Gesetzgebungen gibt es in den rechten Staaten der U.S.A. Vordergründig geht es um Gesetze, die sich gegen Minderheiten richten. Schaut man genauer hin, geht es um staatliche Familienpolitik nach eugenischen Gesichtspunkten: Männer und Frauen sollen klar geregelten Aufgaben nachgehen.

Männer sind stark, Frauen schwach - Männer ziehen in den Krieg, Frauen kümmern sich an der Heimatfront um den Nachwuchs des eigenen Volkes: So kann man national-völkische Weltanschauungen zusammenfassen. Aus dieser Weltanschauung leiten sich dann zahlreiche politische Vorhaben ab:

  1. Menschen mit geschlechtlich-körperlichen Variationen existieren nicht

    Um diese Behauptung aufrecht zu erhalten, werden körperliche Abweichungen vom Ideal medizinisch korrigiert

  2. Geschlecht wird an Körpermerkmalen "gemessen"

    Aussagen von Menschen über ihr eigenes Geschlecht gelten weniger, als die Zuweisung von Aussen

  3. Menschen kommen "als Mann" und "als Frau" auf die Welt (anstatt als Kinder)

    Verhaltensabweichungen vom Ideal werden sanktioniert

  4. Dein Körper gehört nicht Dir, sondern dem Staat

    Die Fortpflanzung ist einem höheren Zweck untergeordnet (Erhalt des Volkes, ...) und Abtreibung o.ä. verboten


Dass es den völkischen Nationalisten nicht um die Minderheiten geht, gegen die sie Propaganda betreiben und Gesetze verabschieden, dürfte auch klar sein. Wenige "Transmenschen" oder "Intergeschlechtliche" Personen können nicht das Ziel des Rollbacks sein. Was das eigentliche Ziel ist: Die Errungenschaften der Emanzipationsbewegungen, die nach dem 2. Weltkrieg entstanden waren und deren erkämpften Rechte (Gleichberechtigung der Frau, demokratische Mitbestimmung und Selbstbestimmung über den eigenen Körper) abzuwickeln.

Genau aus diesem Grund schreiben wir "Transmenschen" und "Intergeschlechtlichkeit" in Anführungszeichen, da der Rollback bereits vor ein paar Jahren begonnen hatte, als aus einem Mehrheitsthema (Vielfältigkeit von Geschlecht) durch Umbenennungen und sprachliche Kniffe Minderheitenthemen gemacht worden waren. Man erschuf die "Anderen", um die "Einen" zu homogenisieren. Wer beispielsweise meint, es gäbe eine Minderheit die sich als "non-binär" versteht, behauptet damit gleichzeitig, alle anderen seien binär und leugnet damit, dass Geschlecht in Wirklichkeit nie binär ist und kein einziger Mensch einem stereotypen Geschlechterideal - welches insbesondere von völkischen Nationalisten hochgehalten wird - entspricht.

Es lässt sich gut beobachten, dass diese Abgrenzung der "Anderen" von den "Einen" in den letzten Jahren bewusst und konsequent angewandt wurde und als Steigerung nun Gesetze in Russland und Teilen der U.S.A. verabschiedet werden, die diese Entwicklung konsequent weiter verfolgen: Erst wurden die "Anderen" von der Mehrheitsgesellschaft abgetrennt (durch Sprache und medizinische Diagnosen), danach kann man sie verbieten. Und danach hat man eine Gesellschaft erschaffen, die den oben angeführten 4 Punkten entspricht.

Wird der Rollback erfolgreich sein?

Schaut man in die Geschichte, kann man leicht darauf kommen, dass national-völkische Herrschaft immer nur für eine gewisse Zeit existiert hat, während zugleich die Vielfalt der Menschheit schon immer vorhanden gewesen ist. Wer auf dem Irrweg ist, lässt sich daraus leicht ableiten.