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Was ist Identitarismus?

Identitarismus ist der Hang, Menschen in Identitäten einzuteilen und sie zum Objekt zu erklären. Identitär ist es, die durch eine Einteilung (Diskriminierung) entstandenen Gruppen und ihre Beziehungen bzw. Gewichtungen zueinander stärker im Blickpunkt zu haben, als die individuellen Menschenrechte. Im Identitarismus wird über Menschen(gruppen) gesprochen, anstatt mit ihnen. Wer identitär tickt, nutzt Menschen ("die da", "die Anderen", ...) als Projektionsfläche.

Im Identitarismus werden keine Inhalte ausgetauscht, sondern es steht im Vordergrund, zu definieren, wer zu welcher Gruppe gehört, welche Gruppe besser ist, als eine andere. Es wird im Identitarismus festgelegt, welche Gruppe "gut", "gesund", usw. und welche "böse", "krank", etc. ist. Wer Kontakt zu der Gruppe der Bösen hat, wird zum Mitglied der Bösen erklärt. Identitarismus definiert Menschen als Objekte, nicht als Subjekte. Identitarismus ist die Grundlage für Rassismus, Nationalismus, Sexismus, Genderismus und alle anderen (Zwangs-)Einteilungen von Menschen in Gruppen.

Obwohl Identitarismus vordergründig nicht auf Biologie referenziert, werden die Einteilungen in Menschengruppen häufig biologistisch begründet und sozial konstruierte Stereotype reproduziert. Identitarismus ist Teil autoritärer Herrschaftsformen. Identitarismus dient der Kriegstreiberei.

Es existiert positiver wie negativer Identitarismus: Positiver Identitarismus ist die Einteilung der Menschen in Gruppen, um sich selbst als Teil der guten Gruppe(n) aufzuwerten. Negativer Identitarismus wertet "die Anderen" ab. Das Bekenntnis zur Gruppe der Guten bzw. den guten Gruppen zu gehören, wird häufig durch Symbole oder Zeichen nach Aussen deutlich gemacht. Auch Sprache dient im Identitarismus der Funktion, Gruppenmitgliedschaften zu erkennen. Identitäre Sprache trennt einerseits Menschen voneinander, dient aber zugleich dem Bekenntnis zum Identitarismus an sich.