Eine Argumentationshilfe gegen bzw. für stereotype Menschen
Falls hier Leute mitlesen sollten, die es immer noch nicht verstanden haben (wie z.B. Medienleute).
"Frau" und "Mann" sind "Gender". Es existieren keine "biologischen Frauen" oder "biologischen Männer. Was es gibt, sind Menschen die mehr oder weniger dem Gender "Frau", "Mann" (oder seit ein paar Jahren dem 3. Gender) entsprechen und solche, die diesen Gendern nicht entsprechen.
Dass "Frau" und "Mann" Gender sind (und nicht das biologische Geschlecht eines Menschen beschreiben), kann man ganz leicht erkennen: Kinder werden in der Regel nicht "Frau" und nicht "Mann" genannt. Deswegen sind Satzteile wie "ist als Mann geboren" oder "ist als Frau geboren" keine Beschreibungen des biologischen Geschlechtes, sondern sie beziehen sich auf die Einordnung in eine soziale Kategorie, die in der Regel auf der Interpretation von sichtbaren Körpermerkmalen basiert.
Körpermerkmale entwickeln sich nicht "weiblich oder männlich" sondern sie entwickeln sich bei den meisten Menschen so, dass sie sich zwischen den Extremen "weiblich" und "männlich" befinden. Körpermerkmale sind unterschiedlich und bei jedem Menschen anders. Das wird spätestens dann einleuchten, wenn man sich mal durch diverse Kleiderabteilungen in Modegeschäften bewegt hat. Wären Menschen gleich gebaut, gäbe es nicht zahlreiche unterschiedliche Kleidergrössen. Zudem können sich Körpermerkmale (was auch der "Sexus" genannt wird) auch so entwickeln, dass sie von anderen Körpermerkmalen abweichen. Transsexualität halten wir für eine solche Körpervariation.
Menschen mit stereotypen Gender-Vorstellungen verwechseln beides gerne. Sie meinen, dass man biologisch "als Frau" oder "als Mann" geboren wird, obwohl in der Regel (ausser in Witzfilmen) Menschen mit Anzug und Krawatte oder mit Sommerkleid nicht in den Betten von Säuglingsstationen liegen.
Gerne verwenden Menschen mit stereotyper Weltanschauung Worte wie "abnormal" oder dergleichen, wenn sie damit konfrontiert werden, dass Biologie vielfältiger ist, als das, was sie in ihrem Kopf haben. Vielleicht hilft dieser Text ja, diese Stereotype ein wenig aufzulösen.