Identitarismus überwinden!
Wir haben schon häufiger von "Identitarismus" gesprochen und diesen genauso häufig kritisiert. Was aber ist das genau? An was erkennen wir Identitarismus?
Folgende Merkmale haben identitäre Weltanschauungen:
- im Identitarismus werden Gruppen erfunden, denen Menschen sich zuordnen sollen ("identifizieren als/mit")
- die erfundenen Gruppen werden als gleichförmig gedacht (in ihnen sollen alle Menschen gleich sein)
- gleichzeitig werden deutliche Grenzen zwischen den Gruppen/Identitäten gezogen
- Worte und Begriffe werden verwendet, um die Grenzen sichtbar zu machen (bsp. "trans*", "inter*", "Frau", "Mann", "schwarz", "weiss",...)
- es werden Feindgruppen konstruiert, über die dann abschätzig geredet wird, die eigene Gruppe wird heroisiert
- es wird nicht mehr über Inhalte gesprochen, sondern nur noch über Gruppenmitgliedschaften
- Menschen werden nicht mehr als eigenständige Individuen wahrgenommen, sondern als Teile der Gruppe
- politische Konzepte und Gesetze werden umgesetzt, in welchen die unterschiedlichen Identitäten "sichtbar" werden
- Führer der einzelnen Identitäten entscheiden dann über die Belange der Menschen, die diesen Identitäten zugeordnet wurden
- Mit Menschen wird nicht mehr gesprochen, sondern nur noch mit den Anführern der Gruppe
- es werden Menschen der jeweils anderen Gruppe als Objekte für Projektion missbraucht
- Menschen der jeweils anderen Gruppe werden Dinge unterstellt, die nicht stimmen (Diffamierung)
- es wird über Menschen gesprochen, anstatt mit ihnen
- Die Zugehörigkeit zur Gruppe wird als wichtiger angesehen, als konkrete Inhalte
- Innerhalb der jeweiligen Gruppe wird Gehorsam als "Solidarität" bezeichnet, Querulanten ignoriert
Die identitäre Weltanschauung hat sich seit ca. 2013/2014 in Deutschland massiv ausgebreitet und 2020 ihren Höhepunkt gefunden. Wir finden sie nicht nur im Zusammenhang mit Geschlecht, sondern auch darüberhinaus gehend.
Was aber kann getan werden, um Identitarismus zu überwinden? Beispielsweise keine Internetsprüche oder Artikel teilen, in denen über andere Menschen bzw. Gruppen gehetzt wird. Und noch besser: Das Gespräch mit Menschen suchen. Was aber auch dazu gehört: Gute Selbstbeobachtung. Damit Gespräche gelingen, ist es wichtig, dem Gegenüber wirklich zuzuhören und zu unterscheiden, was das Gegenüber wirklich gesagt hat und was Teil der eigenen Phantasie ist.
Hetze, Diffamierung, Spaltung, Hass, etc. sind Folgen einer identitären Weltsicht. Helft mit, das zu überwinden und wieder zu einem liebevolleren Umgang miteinander zu gelangen!