Weihnachtswünsche 2009

Nach einer Umfrage, was die beliebtesten Weihnachtsgeschenke der Deutschen sind, stehen Videospielkonsolen, CDs, Kosmetik und Schmuck ganz oben auf der Liste. Da Menschenrechte ja nicht unbedingt beliebt sind, vorallem wenn es um die Rechte transsexueller Menschen geht (in einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes von 2009 gaben 71 Prozent der Deutschen bei der Bilanz der Schutzwürdigkeit für transsexuelle Menschen an: Man solle weniger oder sogar gar nichts tun), möchten wir uns nun bei der Mehrheit der deutschen Bevölkerung unbeliebt machen und haben an den Weihnachtsmann folgende zwei Wünsche:

Lieber Weihnachtsmann, wir haben zwei Wünsche an dich...

Unser erster Wunsch ist:

Wir wünschen uns, dass die Genitalverstümmelungen an intersexuellen Menschen (die deswegen noch täglich stattfinden, weil es Menschen gibt, die meinen, man könne mit einer genitalen Operation Geschlecht zuordnen) umgehend gestoppt werden, und die Verbrechen, die intersexuellen Menschen angetan werden/wurden, aufgeklärt werden.

Unser zweiter Wunsch ist:

Wir wünschen uns, dass die Pathologisierung von trans-Menschen als "geschlechtsidentitätsgestört" weltweit umgehend gestoppt wird (da es keine Identitätsstörung ist, wenn eine transsexuelle Frau "Ich bin eine Frau" äussert oder ein transsexueller Mann "Ich bin ein Mann"), und die Verbrechen, die transsexuellen Menschen angetan werden/wurden, aufgeklärt werden.

Damit du es ein wenig einfacher hast, die Wünsche zu erfüllen, möchten wir dich noch darauf hinweisen, dass ein Penis zwar oft das Geschlecht eines Menschen anzeigt, aber das nicht immer so sein muss und es keine Geschlechtsumwandlungen gibt - weder indem man die Genitalien eines Menschen verändert, noch durch geschickte Wahl der Kleidung. Ein Mensch ist, was er ist, und deswegen soll jeder Mensch auch darin akzeptiert werden.

Ach ja, noch was, lieber Weihnachtsmann. Wenn du schon dabei bist, schenke den Deutschen doch auch noch mehr Liebe und Verständnis für andere Menschen, damit dann auch die Antidiskriminierungsstelle in Zukunft nicht weiterhin solche peinlichen Zahlen veröffentlichen muss.

Alles Liebe, ATME


Mal sehen, ob die Wünsche nun bei der richtigen Adresse gelandet sind, und unter welchen Weihnachtsbäumen dann die Erfüllung dieser zwei Wünsche ausgepackt und weitergetragen wird.