Transsexualität ist keine psychische Störung!

Appell an die Vereinten Nationen, die WHO und die Staaten der Welt

300 Organisationen aus 75 Ländern, viele Einzelpersonen, einschließlich 3 Nobelpreisträgern, haben den internationalen Aufruf „Transphobie zurückweisen, Geschlechtsidentität respektieren:
Ein Appell an die Vereinten Nationen, die Weltgesundheitsorganisation und die Staaten der Welt“ bereits unterzeichnet. Zu den bekanntesten Unterzeichnern zählen: Der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit, Judith Butler, Jacques Delors, der ehemalige Präsident der EG-Kommission, sowie Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek

„Die fundamentalen Menschenrechte von Transmenschen werden in allen Nationen ignoriert oder geleugnet – sei es aus Unkenntnis, Vorurteilen, Furcht oder Hass heraus. Transmenschen sehen sich mit täglicher Diskriminierung auf überwältigender Weise konfrontiert, die zu sozialem Ausschluss, Armut, schlechter Gesundheitsversorgung und geringen Aussichten auf eine ihrer Ausbildung entsprechenden Arbeit führt.“ heißt es in dem Aufruf.

Den Hauptgrund der Diskriminierung sehen die Unterzeichner in der falschen und unwissenschaftlichen Annahme, Transsexualität wäre eine psychische Störung und der damit verbundenen Einordnung im ICD (herausgegeben durch die WHO, der Weltgesundheitsorganisation) unter F64.0. Auch in Deutschland ist, bei einer Änderung des Vornamens oder des Geschlechtseintrages, eine Diagnose nach F64.0, als psychische Störung der Geschlechtsidentität, gefordert. Nur wenn ein transsexueller Mensch in Deutschland bereit ist, dieser Diagnose zu zu stimmen, darf er seinen Vornamen und/oder Geschlechtseintrag ändern lassen.

Dass diese Zwangszuweisung und Zwangspathologisierung unrecht ist, darauf weisen auch die Unterzeichner dieses Appells hin: „Zu den beitragenden Faktoren gehört auch die gegenwärtige internationale Gesundheitsklassifizierung, die alle Transmenschen immer noch als geistig 'gestört' betrachtet. Diese veraltete Wahrnehmung ist beleidigend und falsch und wird verwendet, um tägliche Diskriminierung zu rechtfertigen, und ist stigmatisierend in allen Aspekten des Lebens von Transmenschen.“

„Deswegen verlangen wir, dass:
- das WHO. aufhört, Transmenschen als geistig gestört zu betrachten und stattdessen den Zugang zu adäquater medizinischer Behandlung und psychologischer Unterstützung zu fördern, falls bzw. wie von Transmenschen gewünscht
- die Menschenrechtsgremien der Vereinten Nationen die Menschenrechtsverletzungen prüfen, die Transmenschen überall auf der der Welt erleiden müssen, und Maßnahmen ergreifen, um diese Missbräuche zu bekämpfen.
- die Staaten der Welt
a) die internationalen Yogyakarta Prinzipien übernehmen und allen Transmenschen versichern, dass sie mit entsprechender Unterstützung des Gesundheitssystems rechnen können, einschließlich einer geschlechtsangleichenden Operationn wenn sie dies wünschen;
b) außerdem ihnen zu ermöglichen, ihr rechtliches Geschlecht an ihr bevorzugtes Geschlecht anzupassen;
c) dafür Sorge tragen, dass Transmenschen am sozialen Leben, Familienleben oder am Berufsleben teilnehmen können, ohne transphobischer Diskriminierung, Vorurteilen oder Hassverbrechen Ausgesetzt zu sein, und dass sie durch die Polizei und Jurisprudenz auch vor physischer und nicht physischer Gewalt geschützt werden.

Wir fordern die UN, das WHO und die Staaten der Welt beim Übernehmen dieser Maßnahmen auf, Transphobie abzulehnen und die Rechte ihrer Bürger zu begrüßen, vollständig und frei in ihrem bevorzugten Geschlecht zu leben, als einen Ausdruck kultureller Freiheit.
(Anm.: a) -, b) -, c) - Aufzählungszeichen nicht im Original)
 
Diesen Aufruf können wir natürlich voll unterstützen – und haben ihn auch bereits unterstützt.

Wer ebenfalls unterzeichnen und den Aufruf unterstützen möchte, findet ihn hier.