Die Sieben Wahlen

Ganze sieben mal wird in diesem Jahr gewählt: In Hamburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin. ATME hat nun alle relevanten Parteien in diesen Bundesländern angeschrieben und um die Beantwortung eines Fragebogens zum Thema Transsexualität gebeten.

Schwerpunkt der diesjährigen Wahlumfrage zum Thema Transsexualität ist die Psychopathologisierung transsexueller Menschen. Immer noch wird, ähnlich wie bis in die 70er Jahre Homosexualität von einer Lobby von Menschen aus dem Bereich der Psychoanalyse Transsexualität als widernatürlich verkauft. So ist es immer noch üblich, dass eine transsexuelle Frau von der deutschen Sexologie offen als "geschlechtsidentitätsgestörter Mann" oder ein transsexueller Mann als "Frau mit Geschlechtsidentitätsstörung" bezeichnet werden darf. Das Outing eines transsexuellen Menschen, der sich zu seinem eigentlichen Geschlecht bekennt, wird zur "psychischen Störung" bzw. zur krankhaften Abweichung des Geschlechtsrollenverhaltens (gender incongruence) erklärt.

Wir wollen nun von den Parteien vor Ort wissen, was sie konkret anstellen, um die Anerkennung transsexueller Menschen zu erreichen. Besonders interessant wird dabei die Frage sein, was hier die Hamburger und Berliner Parteien antworten werden, da in diesen beiden Städten ja "Geschlechtsidentitätsstörungen" propagiert, oder sogar reparative Therapien an Kindern durchgeführt werden.

Nicht nur die Antworten selbst wird dabei von uns bewertet werden, sondern auch die Wartezeit auf die Antworten. Daraus lässt sich u.a. auch ein Rückschluss darauf ziehen, ob die jeweiligen Parteien die Menschenrechtsverletzungen an transsexuellen Menschen auf dem Schirm haben, oder nicht.