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Muster der Unsichtbarmachung

Wir haben etwas gefunden, was eigentlich ziemlich gut das Muster der Unsichtbarmachung von Transsexualität, also Abweichungen des Körpers zum eigenen Geschlecht, sichtbar macht. Das Muster ist, so unsere Erfahrung, immer genau dasselbe:

Gefunden haben wir das bei dem Verein HOSI Salzburg:

"WAS IST EINE TRANS*PERSON?
Transidente Personen sind Menschen, die Geschlechtergrenzen überschreiten, weil ihre Geschlechtsidentität nicht oder nur teilweise mit jenem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen nach der Geburt zugewiesen wurde. Dies kann einen temporären oder permanenten Geschlechtswechsel bedeuten oder auch eine Position zwischen den Geschlechtern.

Viele Transmenschen streben auch eine körperliche Angleichung durch hormonelle Behandlung und/oder chirurgische Maßnahmen an das andere Geschlecht an, soweit es für sie erforderlich ist.

Zunehmend wird der Begriff „Transidentität“ anstatt von „Transsexualität“ verwendet, weil es nicht um die sexuelle Ausrichtung, sondern um die Identität geht. „Transidente“ selbst bezeichnen sich auch oft als „Transfrau“ (die biologisch männlich, in der Identität Frauen sind) bzw. „Transmann“ (biologisch weiblich, empfinden sich männlich)."

Analysieren wir mal, was da passiert:

1. Es wird eine Überschrift erfunden. Sie lautet "Trans*person" (Damit werden zwei Themen zu einem gemacht)
2. Es wird gesagt, dass eine "Trans*person" biologisch als A geboren ist, sich aber als B identifziert/fühlt. (Damit wird das biologische Geschlecht definiert, also Körper=Geschlecht, alles andere sei "Identität")
3. Es wird gesagt, dass "Transsexualität" dasselbe bedeute wie "Transidentität", aber lediglich ein altes Wort ist, das nicht mehr verwendet werde. (Damit wird Menschen, die sich zu ihrem Körper äussern wollen, die Möglichkeit genommen, zu sprechen. Ohne Sprache, gibt es das Thema nicht mehr.)

Dieses Muster der Unsichtbarmachung finden wir bei den meisten Vereinen und Initiativen, die von "Trans*personen" sprechen. Ein weiterer Punkt ist nicht direkt im Text von HOSI Salzburg ersichtlich, kommt aber oft dazu:

4. Menschen, die darauf bestehen, dass "Transsexualität" eine körperliche Abweichung bedeutet, werden bei politischen Entscheidungsträgern, Multiplikatoren in Medien, etc. verleumdet und unterstellt, dass es sich um Einzelmeinungen von Menschen handelt, die nicht ernst genommen werden müssen.

Was wir immer wieder erstaunlich finden ist, dass Menschen, die von Transsexualität sprechen, umgekehrt meistens kein Interesse daran haben, das Thema "Geschlechtsidentität" dem Körper eines Menschen (also auch "Transsexualität") unterzuordnen. Interessant, oder?

Dieses Muster der Unsichtbarmachung ist gewalttätig und entspricht nicht zufällig auch dem Muster geschlechtlicher Deutung bei der medizinischen Behandlung. Auch dort werden körperliche Anliegen der "Geschlechtsidentität" untergeordnet und medizinische Hilfe häufig davon abhängig gemacht, ob ein Mensch sich diesem Muster unterwirft.

Wie ändern wir das? Durch Emanzipation und dem Einsatz für Gleichberechtigung. Und der Anfang ist gemacht, wenn einem Muster der Ungleichbehandlung der Geschlechter bewusst werden.