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Rückständige Geschlechtereinteilungen im Sport

Gewisse fundamentalistische Kreise nutzen in letzter Zeit häufiger das Argument, dass es unfair sei, dass "Transgender-Frauen" in Sportwettbewerben in den Frauenwettbewerben mitmachen und dort auch noch gewinnen. Diese Argumentation hört man auch von rückständigen Zeitschriften wie der "Emma", von Organisationen wie "Terres des Femmes", von Lesben, die gerne "radikal" wären (aber doch nur die bestehende Gender-Einteilung in Männer/Frauen reproduzieren), etc.

Hierzu eine Anmerkung.

Die fundamentalistische Argumentationslinie ist deswegen rückständig, da Geschlecht sich biologisch erst im Embryonalstadium entwickelt. In dieser Zeit bilden sich die Organe aus und manchmal gibt es dabei Vermischungen oder Verdrehungen. Anstatt Menschen, bei denen es diese Variationen gab, dafür verantwortlich zu machen, dass wir in einer Welt leben, in der Menschen Wettbewerbe eingeführt haben, in denen "Männer" von "Frauen" getrennt werden, sollten doch eher die Einteilungen der Wettbewerbe hinterfragen fragt werden. Dass dies aber nicht passiert, zeigt die Heuchelei in der Argumentation derer, die immer noch an Schubladen festhalten wollen, die es in der Natur so nicht gibt.

Man sollte bei all dem auch berücksichtigen, dass es schwache "Männer" gibt, die in Wettkämpfen gegen starke "Frauen" verlieren würden, so dass man die unsinnige, rückständige Diskussion schnell damit beenden könnte, indem man einfach verschiedene Gewichtsklassen einführt, bei denen Männer auch gegen Frauen antreten können - eben je nach Körperzustand. Damit würde sich das an der biologischen Realität orientieren, Doping wäre auch weniger ein Problem und die Welt würde sich damit ein Stückchen weiter drehen.

Warum Identitätspolitik rechts ist

Zwischen dem Erstarken faschistischer gesellschaftlicher Entwicklungen und der Verbreitung geschlechts-identitärer Weltanschauungen existiert ein Zusammenhang. Menschen, die "Geschlechtsidentität" als wichtigste identitäts-stiftende Kategorie ansehen, stellen die Zugehörigkeit zur eigenen geschlechtlichen Community über das Klassenbewusstsein. Im Zweifelsfall verbünden sie sich - klassenübergreifend - lieber mit Angehörigen der eigenen geschlechtlichen Identität und richten sich gegen die Angehörigen der eigenen Klasse. Es ist anzunehmen, dass Ähnliches auch bei anderen identitären Konstruktionen wie Nation oder Religion der Fall ist, aber auch bei Kategorien, die auf äusserlichen Merkmalen wie z.B. der Hautfarbe basieren.

Identitätspolitik ist daher eine Politik der kapitalistischen Klasse. Sie fördert den Zusammenhalt der kapitalistischen Klasse und zerstört die Verbundenheit der arbeitenden Klasse. Sie ist daher nicht links, sondern rechts. In der Praxis wird mit Identitätspolitik verhindert, dass sich Menschen gegen Angehörige der eigenen Identitätskategorie richten, die aber der anderen Klasse angehören. Ihnen kann ein leichtes vorgeworfen werden, "unsolidarisch" gegenüber der eigenen Identitätskategorie zu sein. Wer zwangsweise einer Identität zugeteilt worden ist, ist mit Anführern der jeweiligen Kategorie zu tun haben, die Mittels Werkzeugen wie "Cancel Culture", "Political Correctness" und dem Einfordern der richtigen Sprache ("Gendern") entscheiden können, wer zu Wort kommt und wer nicht. Da die Anführer der Identitätskategorien in den meisten Fällen der kapitalistischen Klasse angehören oder durch diese ausgewählt wurden, werden die Themen der arbeitenden Klasse auf diese Weise unsichtbar gemacht.

Seit 2020, im Zusammenhang mit dem Ausrufen einer "Pandemie" durch die Weltgesundheitsorganisation, scheint sich die gesellschaftliche Situation weltweit geändert zu haben. Wer sich ansieht, wer sich alles an den Protesten gegen die faschistischen Massnahmen der kapitalistischen Regierungen der Welt beteiligt, wird feststellen, dass es sich um ganz unterschiedliche Menschen handelt und die jeweilige Identität keine Rolle zu spielen scheint. Genau aus diesem Grund werden die Proteste von der Kapitalistenklasse diffamiert, die Menschen die Kritik an den autoritären Massnahmen haben als Gefahr für die Demokratie betrachtet oder zahlreiche PR-Kampagnen durchgeführt, um die Menschen auseinanderzutreiben. Die Kapitalistenklasse spürt, dass es sich bei den Protesten um Proteste der arbeitenden Klasse handelt.

Wer genau hinsieht, erkennt, dass die Betonung der Identitätspolitik in den letzten zwei Jahren gegen das Klassenbewusstsein in Stellung gebracht werden sollte: "Black Lives Matters"-Proteste, geheuchelte Zugeständnisse an queere Menschen, der Einsatz für religiöse Minderheiten. Wenn man weiss, dass es der Kapitalistenklasse gar nicht um den Einsatz für die (identitären) Minderheiten geht, mit denen sie sich schmücken, sondern diese nur als Werkzeug verwendet werden um damit Klassenpolitik von oben zu betreiben, wird man nicht darauf herein fallen, sich dafür instrumentalisieren zu lassen. Dazu gehört, zu begreifen, dass im Mittelpunkt jeder Politik, von der vorallem auch Minderheiten profitieren, immer Grund- und Menschenrechte (für alle Menschen) stehen. Wer Grund- und Menschenrechte einschränkt, oder meint, diese seien in Krisenzeiten einschränkbar, arbeitet damit nämlich nicht nur den Anliegenden der arbeitenden Bevölkerung entgegen, sondern immer auch gegen die Rechte der Menschen, die zwangsweise identitären Kategorien zugeordnet werden.