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Gender-Identitätskategorien schaden dem Sport

"Die Frau Lia Thomas ist biologisch männlich. Sollten in ferner Zukunft einmal Wissenschaftlerinnen ihr Skelett finden und das biologische Geschlecht bestimmen, wird es männlich sein." heisst es auf einem Webblog, der von jemandem betrieben wird, der - wie häufig in letzter Zeit - die Ansicht vertritt, dass Frauen mit vermännlichten Körpern nicht in der Frauenkategorie im Sport teilnehmen sollten, da sie "biologisch männlich" seien.

So einfach ist das nicht. Wir haben dazu bereits mit Menschen gesprochen, die solche Ausgrabungen machen. Da wurde das klar verneint. Was manche nicht verstehen wollen (warum auch immer) ist, dass die geschlechtliche Ausprägung von Menschen individuell unterschiedlich ist. Viele Sportlerinnen haben einen Körperbau, der gewisse Vermännlichungen aufweist. Das liegt daran, dass nicht alle Kinder dieselbe hormonelle Entwicklung durchmachen.

Dass - und das ist das eigentliche Problem - die biologische Variationsvielfalt nicht auf die Gestaltung der Realität z.B. bei Sportregeln Auswirkungen hat, sondern dort in "Männer" und "Frauen" eingeteilt wird, liegt eher daran, dass die Menschen an vielen Stellen eben genau nicht die Biologie als Kriterium heranziehen, sondern eine Idealvorstellung, die nicht der biologischen Realität entspricht.

Würden biologische Realitäten abgebildet, gäbe es gemischte Gewichtsklassen und keine Kategorien wie "Männer" und "Frauen" im Sport. Dann hätten auch Frauen mit weiblicherem Körperbau eine Chance im Sport zu gewinnen, u.a. auch gegen Männer.

Es ist schon einigermassen erstaunlich, dass bei Diskussionen gerne der anti-emanzipative Ansatz gewählt wird, obwohl er doch allen Menschen - vorallem auch Frauen - schadet. Auch hier zeigt sich: Gender-Identitätskategorisierungen sollten überwunden werden.

Wie gleichberechtigt ist die Welt?

Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass in letzter Zeit, Frauen, die mit geschlechtlichen Variationen geboren wurden, häufig als Projektionsfläche genutzt werden, z.B. im Zusammenhang mit Sportwettbewerben und dass es ja unfair sei, wenn diese "Männer" in Frauenwettbewerben teilnehmen? Und ist Euch auch schon aufgefallen, dass diese Aufregung bei Männern, die transsexuell sind, nicht gemacht wird? Genau da wären wir bei der entscheidenden Frage: Warum sind Frauen mit geschlechtlichen Variationen ein Angriffsziel, aber (trans-)Männer nicht? Was verrät uns das über die Gleichberechtigung in dieser Gesellschaft und wie über Frauen und wie über Männer gedacht wird? Offensichtlich gibt es da einen Unterschied. Was sagt das über den Zustand unserer Gesellschaft aus? Was über Feminismus? Was über Emanzipation?