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Lasst uns Netzwerke bilden!

Ja, wir wissen. dass es nicht einfach ist. Aber wir denken, die Zeit ist überfällig dafür, dass Menschen, die sich nicht als "Trans*mensch" oder als "transident" identifizieren sich vernetzen. Es ist deswegen nicht einfach, da Menschen, die "nur" das Thema Transsexualität - also die Sache mit dem Körper - haben, ganz unterschiedlich sind und häufig von anderen Menschen, die diese Körperthematik mitbringen, nichts wissen. Dennoch ist es unserer Einschätzung nach immer wichtiger, den identitären Bewegungen - inklusive der gender-identitären Bewegung - eine positive, linke Alternative entgegen zu setzen.

Daher ein Aufruf: Wenn Du auch davon genervt bist, dass Dein Geschlecht von transidentitären Gruppen oder Personen zu einer "Geschlechtsidentität" umdefiniert wird... wenn Dich auch nervt, dass medizinische Behandlungen von Gender-Identität abhängig gemacht wird oder wenn Du andere Menschen oder Gruppen kennst, denen das ähnlich sauer aufstösst, regelmässig von "Trans*menschen" unsichtbar gemacht oder vereinnahmt zu werden, dann melde Dich doch bei uns.

Wir sollten schauen, dass wir uns besser vernetzen. Dazu gehört auch, sich gegenseitig zur Seite zu stehen, Experisen und Erfahrungen auszutauschen oder auch gemeinsame Aktionen zu starten.

Die Kontaktdaten finden sich hier: Link.

Nur zur Erinnerung (es ist ja nichts Neues)

ATME e.V. setzt sich dafür ein, dass die Menschenrechte auch von Menschen mit Transsexualität eingehalten werden. Unter "Transsexualität" verstehen wir - vereinfacht ausgedrückt - "abweichender Körper". Zwei Bereiche sind davon betroffen: Recht und Medizin. Eine medizinische Behandlung sollte ohne Geschlechterdeuterei der Behandelnden möglich sein (siehe: Stuttgarter Erklärung). Gleichzeitig sollten Menschen in ihrem Geschlecht(!) auch rechtlich anerkannt werden, ohne dass ein Aussenstehender Gender-Deutung vornimmt.

Was ist das Problem?

Wir haben es in unserer Gesellschaft mit der Deutung von Geschlecht zu tun. Diese Deuterei erachten wir als übergriffig, vorallem wenn es sich um institutionalisierte Deutung handelt. Dazu gehört, dass "Geschlechtsidentität" zu einem medizinischen Behandlungsgegenstand gemacht worden ist. Die Konstruktion von Identität durch staatliche Organe ist Menschenrecht verletzend.

Wer sind diejenigen, die Geschlecht deuten?

Einerseits Psycho-Sexologen, die "Geschlechtsidentität" als behandelnswert betrachten ("Psychopathologisierung"). Dazu gehören auch schwule und lesbische Sexologen (dies gehört zur Wahrheit leider dazu). Andererseits sind es all diejenigen, die körperliche Fragestellungen zu "Identität" umdefinieren.

Welche Muster der Fremdbestimmung haben wir beobachtet?

Es wird gerne so getan, als sei die Nennung von Transsexualität (abweichender Körper) eine Frage der "Begriffe". Ein inhaltliches Thema wird zu einer Frage der Benennung gemacht, und vom eigentlichen Anliegen abgelenkt. Benennungen und "Gender Identity" sind beides Konzepte der Oberfläche, der Einordnung, der Zuordnung, der Deutung. Auch "Transsexualität" ist ein Wort. Aber: Es weist für uns auf eine konkrete Thematik hin... auf "abweichende Körper" (siehe oben). Wird daraus eine Frage der Identität oder der "Begriffe" gemacht, handelt es sich um einen rhetorischen Kniff, um sich nicht weiter mit dem Inhalt beschäftigen zu müssen.

Wer "Transsexualität" zu einer Identität erklärt, tut gerne auch so, als ob "Transsexualität" eine Frage binärer und klarer "Geschlechtsidentitäten" sei. Dies ist falsch. Da "Transsexualität" nicht Identität meint, ist das Thema von Identitäten unabhängig. Jeder Mensch, der weiss, dass da ein Körper nicht dem eigenen Geschlecht entspricht, ist transsexuell - ob binär, non-binär, gender-fluid, ohne Gender-Identität, etc. Die Zuteilung von "Transsexualität" zu "Identitäten" macht das Thema körperlicher Abweichungen unsichtbar. Die Umdeutung von Menschen mit Transsexualität zu Menschen mit abweichender Gender-Identität ist ein Mittel der Geschlechtermacht und Geschlechterhegemonie.

Geschlechtliche Fremdbestimmung sehen wir auch dort, wo aus Geschlecht (und Menschen die ihr Geschlecht kennen) eine Frage der "Geschlechtsidentität" gemacht wird. Wir sehen es da, wo aus Frauen "Transfrauen" werden und aus Männern "Transmänner". Und wir sehen es da, wo aus Menschen mit intersex-Körpern "intergeschlechtliche Menschen" gemacht werden. Es handelt sich um einen Akt, Menschen Gruppen zuzuordnen, ausgehend gesellschaftlicher Stereotype und biologistischer Vorstellungen über Geschlecht.

Warum sind wir noch nicht weiter?

Weil Menschen mit Transsexualität, die eine Identitätskritik formulieren und die Fremdbestimmung durch "Geschlechtsidentität" ablehnen, bisher nicht ausreichend zu Wort gekommen sind oder sogar verleugnet werden.