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Die Körper=Geschlecht-Doktrin

Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Beschau von Körpern dafür hergenommen wird, das Geschlecht eines Menschen zu bestimmen. Vertreter dieser Weltanschauung, die sich auch Patriarchat nennen liesse, veröffentlichen teilweise ziemlich absurde Texte. Wie beispielsweise ein Artikel von LGBTQ-Nation. In diesem wird getitelt "Transgender kids’ brains resemble their gender identity, not their biological sex". Ein wissenschaftlicher Unsinn.

Der Artikel bezieht sich auf eine Studie eines belgischen Forschers zu Gehirnaktivitäten. Die Überschrift des Artikels lautet auf deutsch: "Die Gehirne von transgender Kindern ähneln der Gender Identität, nicht dem biologischen Geschlecht".

Es wird immer absurder. Also vielleicht nochmal ganz langsam:

Nein, in Gehirnen findet sich keine Gender Identity. Das liegt daran, dass "Gender" das soziale Geschlecht meint und "Gender Identity" in Abgrenzung zum biologischen Geschlecht erfunden worden ist (von John Money in den 50er/60er Jahren des letzten Jahrhunderts). Ein soziales Geschlecht ist aber IMMER ein soziales Geschlecht. So ist das definiert worden. "Gender Identity" bezieht sich auf Kleidungsvorlieben, auf Geschlechterrollen, etc. So ist das in den Diagnosen zu "Gender Dysphoria" aufgeführt. Da geht es bei Kindern um Spielzeuge und um die Wahl der Spielfreundschaften (daran kann nebenbei ziemlich viel kritisiert werden).

Was sich im Gehirnen finden lässt ist aber biologisch. Und wenn es biologisch ist, dann ist es Teil des biologischen Geschlechts oder es IST - wenn wir das Gehirn als das wichtigste Organ ansehen - DAS biologische Geschlecht. Damit ist aber noch nicht verbunden, welche Kleidungsvorlieben eine Person hat oder welches Hobby ein Mensch wählt. Das wäre dann der Idee nach eine Frage der "Gender Identity" und eben keine Frage des biologischen Geschlechts.

Wie lange wird denn immer noch daran fest gehalten, dass Schwänze und Vaginen mit dem "biologischen Geschlecht" gleichgesetzt werden um dann Menschen, die ihr Geschlecht kennen, dann nur eine "Gender Idenität" zuzugestehen, wenn sie nicht den Körpernormen entsprechen? Und jetzt kommt wieder das, was wir schon öfter gesagt und geschrieben haben: Die Übergriffigkeit einer patriarchalen Weltsicht beginnt da, wo Menschen meinen, dass die Deutung von Körpern desselbe sei, wie ein "biologisches Geschlecht", während zugleich dann die Aussagen, die Menschen über ihr Geschlecht treffen dann lediglich nur noch als Aussagen über eine "Gender Identity" angesehen werden. Diese Sichtweise ist patriarchal und eine Herrschaftssichtweise. Sie stellt die kulturelle Deutung von Geschlecht anhand äusserer Merkmale über das Wissen, das Menschen über sich selbst haben.

Hier der Quatsch-Artikel

Keine Einladung ins Bundesjustizministerium

Nächsten Dienstag, am 4. Juni wird im Bundesjustizministerium in Berlin ein Gespräch mit Trans*-Vereinen zur Reform des TSG stattfinden. Wir haben von diesem Gespräch erfahren, sind aber nicht eingeladen worden.

Das verwundert uns nicht. Wer nicht bereit ist, das medizinisch-psychiatrische Weltbild der "Gender Inkongruenz" und der vom Geschlecht abweichenden "Geschlechtsidentitäten" mitzutragen, gilt schnell als unerwünscht.

Wer hingegen sich selbst vertransgeschlechtlicht oder verintergeschlechtlicht, wird da eher Erfolg haben, da eine rechtliche Anerkennung oder Halb-Anerkennung von gesonderten Identitäten immer noch die herrschenden Geschlechterverhältnisse aufrecht erhalten kann und nichts wesentliches an der Situation verändert. Das stört dann eben diejenigen weniger, die weiterhin Geschlecht fremdbestimmen wollen.

Es soll bitte zur Kenntnis genommen werden, dass wir halbe Reformen, medizinisch-diagnostische Verschlimmbesserungen, sowie Sondergesetze für gesonderte Identitäten sowieso für nicht erstrebenswert erachten. Im Gegenteil.

Um zu echter Gleichberechtigung zu kommen, setzten wir uns dafür ein, Sonderbehandlungen zu beenden. Wenn die Politik DARAN irgendwann einmal interessiert ist, dann könnt ihr uns gerne einladen. Ansonsten eben nicht.

Nebenbei: 2008, also vor über zehn Jahren, waren wir bei den Vereinten Nationen und haben dort unseren ersten Menschenrechtsbericht eingebracht (zu CEDAW, dem internationalen Frauenrechtsabkommen). Zwei Dinge trugen die Vereinten Nationen der damaligen Bundesregierung auf: Mit uns in Kontakt zu treten. Und: Die Paradoxie zu beenden, dass Menschen, die in ihrem Geschlecht anerkannt werden wollen, sich zuvor von Experten zum Gegenteil erklären müssen. Es ist 2019 und bei beiden Forderungen der Vereinten Nationen wäre zu fragen, inwiefern das bisher geschehen ist. Wir reden immer noch darüber, dass Menschen mit Transsexualität zu Menschen mit abweichender Identität umdefiniert werden und erleben - wie damals - dass immer noch genügend Leute diese Sichtweise weiter unterstützen. Und wir erleben, wie versucht wird, diese Menschenverachtung aufzuhübschen und Kosmetik zu betreiben, anstatt sie zu beenden.