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AKK und die Gefühle des homosexuellen Patriarchen

In Berlin regt man sich wieder einmal über Annegret Kramp-Karrenbauer auf. Die schwulen Machos in Berlin, welche Geschlecht anhand von Körpermerkmalen deuten und jeden Menschen, der ihrem Ideal von Mann und Frau nicht entspricht als "drittes Geschlecht" - häufig auch unter Zurhilfenahme von Biologismen - einsortieren fühlen sich offenbar von AKK immer noch ziemlich angepisst.

Als AKK im Karneval einen Witz über latte-trinkende Männer und dritte WCs gemacht hat, fühlte sich die homosexuelle Berliner Männer-Elite ziemlich getroffen und so erschienen zahlreiche Artikel darüber, dass das doch gar nicht gehe, Witze über das "dritte Geschlecht" zu machen. Interessant war schon damals, dass Menschen mit Körpervariationen, welche diese Einteilung von Geschlecht anhand von Körpermerkmalen nicht teilen - also eine Gruppe, die in der Öffentlichkeit meist ausgeblendet wird, da der schwule Mainstream mittlerweile bestimmt, wie Geschlecht zu verstehen ist und andere Perspektiven dadurch so gut wie nicht mehr vorkommen - für die männ-männliche Empörung einfach so zwangsvereinnahmt wurden.

Der Protest des Frühlings war damit aber offenbar nicht beendet. Johannes Kram liess es sich nicht nehmen, eine Diskussionsrunde, welche die CDU im Konrad Adenauer-Haus mit der LSU (der Lesben-Schwulen-Union) abhielt dahingehend zu scannen, ob denn dort der Karrenbauersche Karnevalswitz noch einmal thematisiert wird und sie sich dafür entschuldigen wird.

Johannes Kram dazu:

"Gleich am Anfang wird etwa das Thema Karnevalswitz abgeräumt. AKK erzählte dazu, was sie immer erzählt, sie sei falsch verstanden worden, in ihrem Witz ging es gar nicht um Intersexuelle sondern um Machos. Wäre dies nur eine halbwegs seriöse Veranstaltung gewesen, hätte die Diskussion an dieser Stelle natürlich hier erst losgehen müssen. Denn wenn sich AKK damals so falsch verstanden gefühlt hatte, warum hat sie damals nicht klargestellt?"

Da könnte gefragt werden, ob Johannes Kram im Frühjahr denn bewusst weggehört hat, als Menschen mit Körpervariationen ihn darauf hingewiesen haben, dass AKK da etwas ganz anders meinen könnte und nicht jeder Mensch mit Variationen der Körpermerkmale damit einverstanden ist, als "drittes Geschlecht" zugewiesen zu werden (es tun die wenigsten!). Und es könnte auch gefragt werden, warum es die Aufgabe von AKK sein soll, Menschen die nicht zuhören können - oder, was auch im schwulen Patriarchat gerne vorkommt... nicht zuhören wollen - hinterher auch noch bei der Hand zu nehmen?

Zu Johannes Kram gesellt sich nun ausgerechnet auch das Transsexualitäts-Unsichtbarmachungs-Organ der schwulen Berliner Szene: Queer.de, die bis heute kein Interesse daran haben, nebem dem identitären Transgender-Trans*-Transidentitäts-Transmenschen-Dasein auch so etwas wie Transsexualität anzuerkennen, also den Umstand, dass Körper vom Geschlecht eines Menschen abweichen können. Dass in dem Aritkel auch Lucie Veith zitiert wird, macht die Sache dann auch nicht besser.

Markus Kowalski meint dann am Ende seines Queer.de-Aritkels:

"Doch so ein klares und deutliches 'Tut mir leid' bekommt er an diesem Abend nicht."

Mal provokant gefragt: Welchem homosexuellen Macho tut es Leid, dass das zweite T in LSBTTIQ unsichtbar gemacht wird? Welchem Patriarchen aus der Berliner Homo-Szene tut es leid, dass Transsexualität mittlerweile - Identitarismen sei dank - unsichtbar ist, wie nie?

Aber sich über Witze über dritte WCs aufregen. Unser Tipp: Es geht hier gar nicht um WCs, sondern darum, wer bestimmt, was Geschlecht ist. Und wenn dann Menschen über die Köpfe von anderen Menschen partiarchale Weltanschauungen etablieren wollen, dann ist es nicht nur legitim das - auch durch Witze - zu kritisieren, sondern es ist die Aufgabe eines jeden Menschen, der sich mit der Körper=Geschlecht-Sichtweise, die immer Teil des Patriarchats ist und Gender-Kategorien konstruiert um Menschen diesen Zuweisen zu können, hin und wieder darauf aufmerksam zu machen, dass es Menschen gibt, die sich dagegen zur Wehr setzen.

AKK - die homophobe Gruselshow mit Reinhold Beckmann

Die identitäre Trans-Blase und ein unsichtbarmachendes Buch

Wieder einmal gibt es eine Buchveröffentlichung, in der trans-identitäre Personen verdeutlichen, um was es ihnen geht und wie sie die Welt sehen. Im Transcript-Verlag erscheint der Titel "Trans & Care" mit Beiträgen von geschlecht-deutenden Psychosexologen und Ideologen aus der trans Szene.

Vorneweg: Es zeigt sich wieder einmal, dass Trans nicht Transsexualität meint. Schauen wir mal, warum es trans-identitären Aktivistinnen und der deutschen Psychosexologie nicht um Transsexualität geht.

Dazu ein paar Zitate aus dem Text:

"In Großstädten wie Berlin ist es verhältnismäßig einfach, spezifische Angebote für trans Menschen zu finden." beginnt das Buch.

Was daran interessant ist: dass Menschen mit Transsexualität in Berlin in der Regel KEINE Hilfe finden, sondern damit konfrontiert sind, dass sie zu "trans" umgedeutet werden. Das wirkt sich auf die medizinische Versorgung aus, die in Berlin wohl nicht gerade die Beste ist. So wird uns das regelmässig berichtet.

"Transgeschlechtlichkeit bezieht sich auf die Identität einer einzelnen Person"

Und *puff* löst sich dann alles wieder im üblichen Identitätskonstruktionsgeschwurbel auf. Es geht um abweichende Identitäten und um den körper-deutenden Blick von Aussen:

"Zunächst bezieht sich diese Änderung allerdings nur auf Personen, welche mit intergeschlechtlichen Merkmalen zur Welt gekommen sind"

Und damit wird dann klar: Geschlecht wird hier an Körper-"Merkmalen" gedeutet. Damit ist das Buch - genau wie alles, was von der Identitären-Bubble stammt - streng auf patriarchaler, körperdeutender Linie, in der Menschen zwar eine psychische Abweichung zu ihren Geschlechts"-merkmalen" zugestanden wird... aber es bleibt dann eben die abweichende Identität, die Transidentität, und diese wird dieser Weltanschauung nach nicht als Geschlecht angesehen.

"Fragen zu (trans-)geschlechtlicher Identität" sind dann das Thema. Um Transsexualität - also Körpern die vom Geschlecht abweichen - geht es nicht. Transsexualität wird weder gedacht, noch genannt.

Und wer hat daran Interesse? Die deutsche Psychosexologie, die immer noch in der Tradition ihrer Vorfahren steht, Geschlecht deuten zu müssen:

"Mit Blick auf eine partizipative Gesundheitsversorgung setzen sich anschließend Arn Sauer und Timo Nieder mit dem Care-Begriff auseinander"

Die Unsichtbarmachung von Transsexualität ist seit Jahrzehnten psycho-sexologisches Ziel und Praxis. Es geht offenbar immer noch darum, Macht über Menschen auszuüben.

Zur Erinnerung: trans und Transsexualität meinen völlig verschiedene Dinge. Die Veröffentlichungen dazu beweisen es immer und immer wieder. trans meint, dass eine Identität vom Geschlecht abweicht (siehe oben), Transsexualität, dass Körper vom Geschlecht abweichen können.

Körper und Identität sind zweierlei. Nur: Identitäre Trans-Aktivisten und die Psychosexologie können/wollen die Existenz von Körperabweichungen zum Geschlecht - also die Existenz von Transsexualität - nicht anerkennen. Es entspricht nicht ihrem geschlechtlichen Selbstverständnis. Das Buch ist der nächste Beweis dafür.

Trans & Care