Transsexuelle und Intersexuelle - Opfer derselben Ideologie

Viele Menschen sind heute der Ansicht, dass man klar zwischen Intersexualität und Transsexualität unterscheiden muss. Intersexualität wird von diesen Menschen als geschlechtliche Uneindeutigkeit gesehen und Transsexualität als psychische Störung definiert. Dass dabei Transsexualität per Definition als Identitätsstörung angesehen wird, und intersexuelle Menschen genitalen Zwangsoperationen unterzogen werden, hat aber die selbe ideologische Ursache: Die Annahme, dass Geschlechtsidentität anerzogen werden kann, da Geschlecht lediglich ein "soziales Konstrukt" sei. Die Folgen dieser Ideologie sind bis heute massive Menschenrechtsverletzungen - eben bei trans- sowie intersexuellen Menschen.

Um die Hintergünde der Ideologie, die meint man könne das Geschlecht eines Menschen "umwandeln" besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. Es war in den 60er Jahren als die Theorie um die "Wandelbarkeit von Geschlecht" in Mode kam, "Gender" als Begriff einstand, und Menschen anfingen zu glauben, dass die geschlechtliche Identität eines Menschen nichts mit der Natur zu haben müsse. Geschlechtsidentität, und damit auch letztendlich das gelebte Geschlecht (gender) wäre, ganz in der Tradition von Sigmund Freuds Psychonanalyse, etwas was nicht von Natur aus existent wäre, sondern erst in der Kindheit entstünde, so die These. Wenn es überhaupt ein körperliches Merkmal gäbe, an dem sich die Identität eines Menschen entwickele, wäre das zwischen den Beinen zu finden: Ein Penis. So die Theorie der Psychoanalyse Sigmund Freuds:

Die infantile Sexualität wird von ihm als polymorph-pervers bezeichnet, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass das Kind noch über keine stabile sexuelle Identität verfügt und unterschiedliche Arten des Lustgewinns praktiziert, welche teilweise an sexuelle Devianzen erwachsener Patienten erinnern. Freud postulierte in der Entwicklung der Libido eine orale (1. bis ca. 3. Lebensjahr), eine anale (ca. 3. bis 5. Lebensjahr), eine genitale (5.-7. L.j.), eine Latenzphase, Pubertät und Adoleszenz. [...] In der Adoleszenz werden die unterschiedlichen Partialtriebe schließlich unter das Primat der Genitalität gestellt.
(aus Wikipedia: Psychoanalyse)

Diese Ideologie könnte man mit "Die Psyche folgt der Erziehung und den Genitalien" zusammenfassen. Die Schlussfolgerungen dieser Menschen waren also:

- Geschlecht wäre wandelbar (Man könne aus Männern Frauen machen und aus Frauen Männer)
- Transsexualität sei eine psychische Störung, da sich die Psyche hier nicht analog zu den Genitalien entwickele
- Menschen, die mit uneindeutigen Genitalien geboren werden könne man zuordnen, wenn man ihre Genitalen zuordne und sie richtig erziehe

Man könnte auch sagen, in dieser Zeit wurden zweierlei Grundsteine gelegt, deren Auswirkungen wir heute noch erleben können:

Die erste Auswirkung der psychoanalytischen Geschlechterideologien der 60er-Jahre ist eine Stereotypisierung von Geschlecht. Schliesslich braucht der, der Geschlecht für eine Erziehungssache hält, dazu Stereotype wie z.B. feminine oder maskuline Kleidung, geschlechtsspezifisches Spielzeug, o.ä.. Insofern sind die gesellschaftlich, medial verbreiteten Klischeebilder über das, was ein Mann zu sein hat und wie eine Frau auszusehen hat, Folgen dieser Theorie.

Die zweite Auswirkung der Genderideologien der 60er und frühen 70er-Jahre ist weitaus heftiger, da sie direkte Menschenrechtsverletzungen zur Folge hat: Eine Stärkung phalluszentrierter Geschlechtsdefinition, die Reduktion des menschlichen Geschlechts auf den Penis bzw. das Fehlen des selbigen. Menschen mit uneindeutigen Genitalien begann man in dieser Zeit verstärkt genital zuzuordnen (in der aberwitzigen Annahme der Penis wäre identitätsstiftend), transsexuelle Menschen begann man als "psychisch krank" zu bezeichen - der Begriff "Geschlechtsidentitätsstörung" kam in Mode (Menschen, die sich dem "Gegengeschlecht" zugehörig fühlten, natürlich ausgehend vom genitalen Geschlecht, das kurzerhand zum biologischen erklärt wurde).

Der Link zwischen Intersexuellen und Transsexuellen

Wer auf der Suche nach dem "Missing Link" zwischend den beginnenden Menschenrechtsverbrechen zwischen intersexuellen und transsexuellen Menschen ist, wird beim Genitalverstümmler höchstpersönlich, John Money fündig. John William Money (* 8. Juli 1921 in Morrinsville, Neuseeland; † 7. Juli 2006 in Towson, Maryland) war ein US-amerikanischer Psychologe und Sexologe bekannt für seine Forschungen über Geschlechteridentitäten, Geschlechterrollen (aus Wikipedia). Er etablierte in den 60er Jahren an der Johns Hopkins University in Baltimore genitale Operationen an intersexuellen Kindern. In einem Artikel der FAZ vom 7. September 2006 heisst es:

"Entsprechend propagierte Money die 'Geschlechtsneuzuweisung' als Therapie für intersexuelle Säuglinge. Das bedeutet zunächst einmal chirurgische Eingriffe, zumeist die Entfernung der Hoden. Moneys Auffassung setzte sich weltweit durch - zumal sonst niemand eine Lösung für das Problem anzubieten hatte, schon gar nicht eine derart einfache. Ungezählte Kinder mit Fehlbildungen der Geschlechtsorgane wurden seither operativ, mit Hormongaben und durch Erziehung zu Mädchen umgebildet.

Money wandte seine Theorie der 'psychosexuellen Neutralität' auch auf Transsexuelle an. Unter seiner Leitung wurde am Johns-Hopkins-Krankenhaus die 'Gender Identity Clinic' zur operativen Geschlechtsumwandlung Erwachsener gegründet, die erste der Welt. Sie wurde zum wissenschaftlichen und publizistischen Eisbrecher dieses bald weithin anerkannten Verfahrens. Auch die Gesetzgebung in der westlichen Welt hat sich dem angepaßt. "


Welchen Einfluss John Money auch auf deutsche Medizinstandards sowie die Gesetzgebung hatte, lässt sich in einem Artikel "Der Zeit" von 1970 lesen:

"Im vorigen Jahr hat eines der auf diesem Gebiet erfahrensten Forscherteams einen Sammelband über die vorläufigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Transsexualität und über deren Behandlungsmöglichkeiten vorgelegt (Richard Green, John Money: Transsexualism and Sex Reassignment. The Johns Hopkins Press 1969). Noch in diesem Jahr wird im Enke Verlag, Stuttgart, die deutsche Fassung einer zweiten umfassenden und bisher unveröffentlichten Arbeit erscheinen, die die Ergebnisse sämtlicher am Johns- Hopkins-Hospital in Baltimore/Maryland ausgeführten Einzeltherapien darstellt. "

Interessant ist, was später einmal im selben Verlag erscheinen sollte (Friedemann Pfäfflin, Transsexualität - Beiträge zur Psychopathologie, Psychodynamik und zum Verlauf...Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1993), doch zu den weiteren Folgen der psychoanalytischen Gendertheorie später mehr. Hier zuerst einmal ein weiterer Ausschnitt aus dem Artikel "Der Zeit" von 1970. Er macht deutlich, dass sich später sowohl der deutsche Gesetzgeber an die Ausführungen und Empfehlungen John Moneys gehalten hat (nämlich als das sogenannte Transsexuellengesetz geschaffen wurde), als auch medizinische Standards eingeführt wurden, die direkt auf den Ideen des Genitalverstümmlers aus Baltimore basieren:

"- Der Proband muß 'authentisch' motiviert sein das heißt: Die gegengeschlechtliche Identifikation, nicht jedoch das Geschlecht des gewünschten Sexualpartners oder ein anderer Faktor bestimmmen sein Verlangen.
- Demgegenüber darf ein Patient, der in die Gender Ideritity Clinic aufgenommen wird, kein Kandidat für eine Psychotherapie sein. (Bei 'echten' Transsexuellen versagen sowohl Verhaltenstherapie wie Psychoanalyse wie alle anderen Methoden psychischer Beeinflussung.)
- Keinerlei Hinweise auf eine Geistes- oder Gemütskrankheit dürfen gefunden werden
- Es muß weitgehend ausgeschlossen werden können, daß der Patient nach Abschluß der Behandlung in eine soziokulturelle Krisensituation gerät. Dieses Risiko wird unter anderem dadurch verringert, daß die Probanden zum Zeitpunkt ihrer Anmeldung schon zwei Jahre ausschließlich oder doch vorwiegend in der neuen Geschlechtsrolle gelebt haben
- Ehen in der alten Geschlechtsrolle müssen vor Beginn der Behandlung gelöst sein."


Auswirkungen auf die deutsche Gesetzgebung und Medizin

Wer sich diese Empfehlungen von John Money aus den 60ern näher betrachtet, wird, sofern er die einschlägige Natur der deutschen Sexologie seit den 70er-Jahren kennt, feststellen, dass hierin doch die Ursprünge liegen, für Behandlungsmethoden, die noch heute, menschenverachtenderweise, ihre Gültigkeit haben. So gibt es heute in Deutschland immer noch sogenannte "Standards of Care" (die hierzulande von der Psychoanalytikerin Sophinette Becker erstellt wurden, einer "Kollegin" von Friedemann Pfäfflin), die z.B. einen Alltagstest ala John Money verlagen und vorschlagen, dass "der Patient [...] das Leben in der gewünschten Geschlechtsrolle mindestens ein Jahr lang kontinuierlich erprobt (sog. Alltagstest)".

Dass die Theorien des John Money offiziell auch in Deutschland breite Unterstützer fanden (und immer noch finden), zeigt sich nicht nur an den zahlreichen Abhandlungen aus der "Sexologie" und "Psychoanylse", die weiterhin behaupten, es gäbe "Geschlechtsumwandlungen", sondern auch der Gesetzgebung. Bis heute gibt es ein Gesetz, welches die Geschlechtszugehörigkeit des Menschen sowohl an der Psyche (den Genitalien folgend), als auch an den Genitalien festmacht, eben ganz nach John Moneys Ideen. Es ist ein Gesetz, welches "Transsexuellengesetz" genannt wurde, aber eigentlich mit dem Namen "Transgendergesetz", besser beschrieben wäre, da hier die Gender-Theorien aus Baltimore ideologische Grundlage auch für dieses Gesetz waren. Es werden in diesem Gesetz nicht nur Gutachten über eine angebliche "psychische Störung", nämlich dem Wunsch dem "Gegengeschlecht" anzugehören (wobei hier wieder das genitale Geschlecht zum biologischen erklärt wurde) verlangt, die bis heute nicht bewiesen wurde, sondern auch die körperliche Annäherung der Genitalien an das "Gegengeschlecht", eine Zwangssterlisationspraxis, um die (natürlich dann eindeutigen) Genitalien wieder zum Mittelpunkt des geschlechtlichen Seins zu erklären.

Zwar mag sich die phallus-zentrierte Geschlechtsdefinition (der eine Teil der Moneyschen Transgender-Logik) langsam ändern, was auch längst überfällig war, wenn man die Auswirkungen dieser Penislogik kennt (wie Zwangssterilisationen bei transsexuellen Menschen und Genitalverstümmelungen bei intersexuellen Menschen), von der anderen, ebenso paradoxen und menschenverachtenden Seite der Money-Logik, wollen sich seine Jünger aber nur allzu ungern trennen: Dass das menschliche Geschlecht eine soziale Konstruktion wäre und "Geschlechtsumwandlungen" daher möglich seien. Die eine Seite einer falschen Geschlechterideologie als "Fehler" einzugestehen, andererseits aber an der anderen Seite festzuhalten, ist aber ein Unterfangen, das zwangsläufig scheitern muss. So schreiben die Nachkömmlinge der Money'schen Schule noch heute folgendes:

In einem Buch von Udo Rauchfleisch (Psychoanalytiker aus der Schweiz): "denn nach wie vor ist spürbar, dass der Trans-Mann kein »wirklicher« Mann und die Trans-Frau keine »wirkliche« Frau ist"
(Transsexualität - Transidentität. Begutachtung, Begleitung, Therapie 2006)

Sophinette Becker (Psychoanalytikerin aus Frankfurt): "Früher hat es mehr Männer gegeben, die Frauen werden wollten..."
(Anfang 2008, ZDF)

Hertha Richter-Appelt (Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung, Juli 2008 im DeutschlandfunkUnd): "ein biologischer Mann sagt, ich bin eine Frau und eine biologische Frau sagt, ich bin eigentlich ein Mann."

Noch deutlicher wird ein Mann, der wie Sophinette Becker in Frankfurt tätig ist:

Bernd Meyenburg (Führt reparative Therapien an homosexuellen und transsexuellen Jugendlichen an der Uni-Klinik in Frankfurt durch): "Sie sehen doch, das Kind hat einen Penis, also ist es kein Mädchen"
(Interview 2008)"

Worunter also transsexuelle Menschen, sowie intersexuelle Menschen tatsächlich zu leiden haben ist eine Geschlechtsdefinition, die entweder offen oder versteckt (aus Angst, zugeben zu müssen auch Moneyaner zu sein), den Phallus eines Menschen in den Mittelpunkt der Geschlechtsdefinition stellt. Dass in Wirklichkeit Menschen aber nicht nur aus einem Penis bestehen, sondern die geschlechtlichen Facetten eines Menschen zahlreich vorhanden und vielfältig in der Ausprägung sind, wäre die grosse Aufgabe, will man die Menschenrechtsverbrechen an Menschen mit geschlechtlichen Besonderheiten endlich beenden. Das Propagieren einer geschlechtlichen Zwischenstufe zwischen "Mann" und "Frau" dagegen - wie es auch bei Ex-Money-Anhängern mittlerweile schick geworden ist - ist lediglich der Versuch weiterhin Geschlecht auf weniger Merkmale zu reduzieren und diese dann als "biologisch" zu etikettieren. Dabei wäre es doch ein einfaches, bei der Realität zu bleiben bzw. zu ihr zurückzukehren.

Geschlecht ist mehrdimensional

Die Besonderheiten der Natur, und gerade das Vorhandensein geschlechtlicher Unterschiedlichkeit, das durch Intersexuaität oder Transsexualität offenbar wird (wie das Wissen darum, dass ein xy biologisch nicht immer zu einem Penis führt - wie bei Pseudohermaphroditismus -  aber das Fehlen eines Penis auch nicht immer ein Mädchen macht - wie bei Transsexualität) sollte doch wahrgenommen werden können. Dass sich das Geschlecht des Menschen dann eben nicht auf einer Linie zwischen Mann und Frau ansiedeln lässt, da Chromosomen eben etwas anderes sind, als die Genitalien oder da das Gehirngeschlecht nichts mit den inneren Geschlechtsorganen zu tun haben muss (was auch klar macht, dass genitale Operationen auch nicht das Geschlecht eines Menschen verändern), ist eine ebenso wichtige Schlussfolgerung aus der Beobachtung von geschlechtlichen Besonderheiten, wie die Tatsache, dass es Nur-Frauen und Nur-Männer daher als biologischer Sicht niemals geben kann. Wer dann, wie die Jünger John Moneys weiter behauptet, man könne Geschlecht umwandeln, obwohl die Existenz von geschlechtlichen Uneindeutigkeiten ja gerade der Beweis dafür sind, dass dies unmöglich ist (was für eine Geschlechtsfacette soll den umgewandelt werden?), muss sich den Vorwurf gefallen lassen, ideologisch verblendete Theorien zu verbreiten, die bis heute Menschenrecht verletzen. Sei es, dass versucht wird, das Geschlecht eines Menschen mit genitalen Operationen (z.B. Genitalverstümmelungen bei intersexuellen Menschen) zuzuordnen, dass Gesetze aufrecht erhalten werden, in denen genau diese Idee der genitalen Geschlechtszuordnung weiter propagiert wird (wie die genitalen Zwangsoperationen, die immer noch im deutschen Transsexuellengesetz verankert sind), aber auch dass Menschen, die das Wissen über ihre biologische Geschlechtszugehörigkeit äussern, als "identitätsgestört" bezeichnet werden können, da dieses Wissen - nach den psychoanalytischen Gendertheorien - nicht zu den Genitalien passen will.

Es gibt keine Geschlechtsumwandlungen - was es gibt, sind Menschen mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen.

Trotzdem existieren in Deutschland immer noch transsexuellen-, transidentitäts- oder transgender-Organisationen, welche sich aber in das Fahrwasser der Gender-Theorien John Moneys begeben. Warum sie das tun, ist ein paradoxes Rätsel der Geschichte, leiden ja gerade transsexuelle Menschen ebenso unter den Geschlechtertheorien der späten 60er-Jahre, wie intersexuelle Menschen. Alleine die psychische Zwangsbehandlung sich als Frau in die Hände eines Psychologen begeben zu müssen, der nach psychoanalytischem Lehrbuch diese Frau als "Mann mit Identitätsstörung" ansehen wird, weil sie mit Penis und Hoden geboren wurde, zeigt auf, in welche paradoxe Situation sich transsexuelle Menschen auch heute noch begeben müssen. Dass hier Transsexuellenorganisationen mitspielen, ist eine der traurigsten Vorstellungen, welche in Deutschland aufgeführt werden. So ist auf einschlägigen Seiten von transsexuellen Gruppierungen u.a. folgendes zu lesen:

"Transsexualität wird oftmals beschrieben als ‚... eine tiefe innere Gewissheit, dem anderen als dem Geburtsgeschlecht anzugehören ...'. Diese Gewissheit besteht oft schon seit frühester Kindheit."

"Fast alle Spezialisten auf diesem Gebiet sehen derzeit den Geschlechtswechsel samt geschlechtsangleichender Operation als einzige Möglichkeit der Linderung an."


"Transfrau ist eine Bezeichnung für Transgender der Richtung Mann-zu-Frau."


""Transsexuelle Menschen können sich nicht mit ihrem angeborenen, biologischen Geschlecht identifizieren, sondern sie wissen und empfinden sich als dem Gegengeschlecht zugehörig. Sie fühlen sich ‚im falschen Körper' und streben eine "Geschlechtsumwandlung" an."


Vielleicht liegt es an der Käuflichkeit der menschlichen Seele, dass es verlockend erscheint, sich auf die Theorien der Sexologie einzulassen und selbst daran zu glauben nicht das zu sein, von dem mensch weiss dass er es ist - eine Selbstverleugnung der einfachen Behandlung willen - wer mitspielt und die Gender-Theorien brav bestätigt, der braucht weniger Menschenrechtsverletzungen befürchten, als nun normalerweise üblich. Anstatt das "normalerweise" näher zu hinterfragen und eine grundsätzliche Kritik zu äussern, wird mitgespielt. Kein Wundern, dass manch intersexueller Mensch, der unter den Folgen genitaler Zwangsverstümmelung zu leiden hat, davon angewidert sein muss, wenn transsexuelle Menschen auch noch sich selbst für verrückt erklären um dann im gleichen Atemzug zu behaupten, dass "Geschlechtsumwandlungen" möglich wären.

Die Geschlechtsumwandlungs-Lüge

Wären "Geschlechtsumwandlungen" tatsächlich möglich, hätten wir nicht die fatalen Folgen genitaler Zwangszurodnungen - Menschen die sich plötzlich ganz und gar nicht so "fühlen" wollen, wie ihre genitale Zuordnung. Zu Recht fordern die meisten Intersexuellen-Organisationen auch deswegen einen Stopp derartiger Verstümmelungspraktiken und eine deutliche Nennung der Täter. Dies wird aber nur gelingen, wenn nicht nur die auführenden Operateure (die oft nur auf Anweisung von Psychologen ihren Job verrichten) auf der Anklagebank sitzen, sondern vorallem diejenigen, welche das ideologische Gedankengebäude errichtet haben, das solche Zwangszurodnungen erst ermöglicht hat. Jedem Menschenrechtler sollte daran gelegen sein, die Täter zu benennen, diejenigen zu "outen", die bislang unbehelligt an ihren Schreibtischen Texte für ihre Bücher entwerfen konnten, in denen von "Geschlechtsumwandlungen", "psychosexueller Neutralität" bzw. "psychosexueller Entwicklung" und "Geschlechtsidentitätsstörungen" gefaselt wird. Wer behauptet, dass das Geschlecht eines Menschen änderbar wäre, darf sich hier mitschuldig fühlen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Auflistung von Autoren, welche am sogenannten "International Journal for Transgenderism" mitgeschrieben haben. Hierzu gehörten, neben dem Herausgeber "Friedemann Pfäfflin" in Ulm auch, und so erstaunlich ist das nicht, John Money höchstpersönlich. Weitere Verbindungen nach Deutschland zeigen sich auch in folgendem Wikipedia-Eintrag:

"[John Money]...wurde 2002 von der Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung, für die er arbeitete, mit der Magnus-Hirschfeld-Medaille ausgezeichnet."

Man mag ja fast fragen, für was er diese Medaille erhalten hat. Eine ebenso spannende Verbindung gibt es zu Volkmar Sigusch, einem der berühmtesten Sexologen Deutschlands. Dieser hatte 1973 zusammen u.a. mit John Money die sogenannte "International Academy for Sex Research" gegründet, deren aktueller Vorsitzender Eli Coleman ist, der zuvor bei der Organisation Präsident war, bei der auch schon Friedemann Pfäfflin Vorsitzender sein durfte: Der ehemaligen "Harry Benjamin International Gender Dysphoria Assoication, Inc.", die sich heute WPATH - "World Professional Association for Transgender Health" nennt. Volkmar Sigusch war derjenige welche, der in den 70er Jahren massgeblich an den Formulierungen des Transsexuellengesetzes mitgearbeitet hatte, Friedemann Pfäfflin derjenige, der sich stark dafür machte, den Begriff "Transsexualität" noch konsequenter durch den Begriff "Geschlechtsidentitätsstörung" zu ersetzen. Friedemann Pfäfflin ist aktuelle Mitglied des "Gender Identity Disorders Subcommittee" der APA, der American Psychiatric Association, die im Jahr 2012 eine neue Definition für "Geschlechtsidentitätsstörungen" erstellen will. Man darf nicht annehmen, dass sich die Moneyschen Jünger aber bereit ihre Fehler eingestehen. So streitet Pfäfflin weiterhin ein mehrdimensionales Geschlechterbild ab, und reduziert, ganz Psychoanalytiker, das Geschlecht des Menschen letztendlich doch wieder auf wenige Merkmale. In dem Buch "Sexualitäten" (von 2008) führt Pfäfflin auf, wie er und Kollegen einem Aufruf der englischen Organisation GIRES, biologische Tatsachen zu akzeptieren (wie die Angeborenheit von Transsexualität), nicht gefolgt ist, welche geschafft hat, im Vereinten Königreich zu weitreichen Menschenrechtsverbesserungen zu kommen (Gender Recognition Act):

"Richard Green (2006), ein früherer Mitarbeiter von Robert Stoller, Gründer und langjähriger Herausgeber der Archives of Sexual Behavior, die das offizielle Organ der International Academy of Sex Research sind, Ken Zucker (2006), der derzeitige Herausgeber dieser Fachzeitschrift, und ich (Pfäfflin 2006b) sind der Aufforderung, dieses Manifest zu unterzeichnen, nicht gefolgt, sondern haben kritische Kommentare geschrieben, worauf die Gender Identity Research and Ed-ucation Society (2006b) wiederum eine Entgegnung formulierte."

Interessant sind wieder die Namen, die hier auftauchen: So steht hier wieder etwas von "der International Academy of Sex Research" (siehe: Volkmar Sigusch), aber auch Namen wie Ken Zucker, einem offen agierenden Money-Jünger, tauchen auf, einem kanadischen Psychologen, der reparative Therapien an transsexuellen Kindern durchführt und meint, dass "geschlechtsuntypisches Verhalten" geheilt werden könne - ausgehend davon, dass die Genitalien eines Menschen natürlich wieder einmal im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Besser kann das dann, auch wenn das Zitat weiter oben schon einmal aufgetaucht ist, ein Freund Zuckers ausdrücken, der Frankfurter Bernd Meyenburg:

"Sie sehen doch, das Kind hat einen Penis, also ist es kein Mädchen" (2008)

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Zusammenhänge zwischen den Theorien John Moneys und der psychoanalytisch geprägten Sexologie nicht nur auf ein paar Figuren reduziert werden kann, sondern sich zahlreiche Professoren und Professorinnen in Deutschland an der Weiterverbreitung dieser Ideologien beteiligt haben, weitgehend unbehelligt und ohne, dass hier eine grosse Öffentlichkeit bereits wahrgenommen hätte, welche Schattenseiten die sexuelle Revolution der 60er hervorgebracht hat - eine Phalluszentriertheit im Denken, das Verstärken von Geschlechtersterotypen und letztendlich massive Menschnrechtesverletzungen an intersexuellen und transsexuellen Menschen. Am dringensten wäre es, die Menschenrechtsverletzungen zu beenden - die gesellschaftlichen Auswirkungen die sich aus einer offenen Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Moneyschen Gendergeneration ergeben, können nur positiv sein - auch bei den Menschen, die "lediglich" von einer geschlechtssterotypen Gesellschaft betroffen sind, und bislang nicht befürchten mussten, genitalverstümmelt oder zu psychisch krank erklärt zu werden. Es möge die Aufklärung beginnen.

Wikipedia:

John William Money (* 8. Juli 1921 in Morrinsville, Neuseeland; † 7. Juli 2006 in Towson, Maryland) war ein US-amerikanischer Psychologe und Sexologe bekannt für seine Forschungen über Geschlechteridentitäten, Geschlechterrollen. Er wurde 2002 von der Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung, für die er arbeitete, mit der Magnus-Hirschfeld-Medaille ausgezeichnet.

Der gebürtige Neuseeländer Money migrierte 1947 in die Vereinigten Staaten und studierte an der University of Pittsburgh Psychologie. Er erwarb 1952 seinen Doktor der Psychologie an der Harvard-Universität. Er war in den 1950ern kurz verheiratet und hatte keine Kinder. Money war Professor für medizinische Psychologie an der Johns-Hopkins-Universität von 1951 bis zu seinem Tod.

Money war einer der ersten, die wissenschaftlich zu beweisen versuchten, dass Geschlecht nur erlernt sei, er war einer der Pioniere der Gender-Theorie. Money unterzog 1967 den knapp zwei Jahre alten Jungen Bruce Reimer einer Geschlechtsumwandlung, dessen Penis zuvor bei einer Beschneidung (versehentlich) verstümmelt worden war. Das Experiment lief jedoch aus dem Ruder: Schon als kleines Kind riss sich Brenda, wie Bruce nun hieß, die Kleider vom Leib, um Mädchenspielzeug machte sie einen weiten Bogen. Als Brenda mit 14 erfuhr, dass sie als Junge auf die Welt gekommen war, ließ sie die Geschlechtsumwandlung rückgängig machen. Im Frühjahr 2004 erschoss sich Bruce Reimer. Sein Zwillingsbruder starb zwei Jahre zuvor, es gibt Vermutungen, wonach er Selbstmord begangen haben soll, weil er die Leiden seines Bruders nicht mehr ertrug.

Trotz des Fehlschlags diente der "John/Joan-Fall" einem Teil der Frauenbewegung als wissenschaftlicher Beleg für die Thesen des Gleichheitsfeminismus. So schrieb Alice Schwarzer 1975, dass "die Gebärfähigkeit auch der einzige Unterschied ist, der zwischen Mann und Frau bleibt. Alles andere ist künstlich aufgesetzt." Das Experiment Money würdigt sie als eine der "wenigen Ausnahmen, die nicht manipulieren, sondern dem aufklärenden Auftrag der Forschung gerecht werden" ("Der kleine Unterschied", 1975, Seite 192f).

 
Ergänzung:

In dem deutschen Verlag, in welchem die Ideologien John Moneys Platz finden konnten, dem Enke Verlag, erschien zuvor auch ein anderes Werk. Es ist eine Abhandlung der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung, unter dessen Federführung das deutsche Transsexuellengesetz entstand: 

Tabelle 1939Bürger-Prinz, H., Albrecht, M., & Giese, H.: Zur Phänomenologie des Transvestitismus bei Männern. Beit. Sexualforsch., Stuttgart, F. Enke Verlag, 1953, No. 3.

Wer aber war Bürger-Prinz?

Hans Bürger-Prinz (* 16. November 1897 in Weinheim; † 29. Januar 1976 in Hamburg) war ein deutscher Psychiater.

Bürger-Prinz wurde 1931 Oberarzt der Universitätsnervenklinik in Leipzig, trat 1933 in die NSDAP und die SA ein und war zudem Mitglied im NS-Lehrerbund, NS-Ärztebund und im NS-Dozentenbund und Mitglied einer Kommission der Reichsstelle für deutsches Schrifttum. Nebenbei war er ehrenamtlicher Richter am Erbgesundheitsgericht.
[...]
1949-51 war Bürger-Prinz weiterhin Hochschullehrer und Klinikleiter. Er war an der Errichtung einer Forschungsstelle für menschliche Erb- und Konstitutionsbiologie beteiligt und seit 1950 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung.
(wikipedia)

Was war das Erbgesundheitsgericht?

Die Erbgesundheitsgerichte wurden im Deutschen Reich durch das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 eingeführt. Sie entschieden in äußerlich rechtsförmig gestalteten Verfahren über (Zwangs-)Sterilisationen (vermeintlich) Kranker und waren damit Werkzeug zur Durchsetzung der nationalsozialistischen Rassenhygiene, die den Menschen zum bloßen Objekt staatlicher Verfügungsgewalt herabwürdigte. Bis Mai 1945 wurden aufgrund der Beschlüsse der Erbgesundheitsgerichte etwa 350.000 Menschen zwangssterilisiert.

Da verwundert es kaum, dass es in Deutschland bis 2011 noch ein Gesetz wie das Transsexuellengesetz gab, welches Zwangssterilisationen an transsexuellen Menschen forderte. Die Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung beeinflusst immer noch Politik und Justiz, insbesondere in der Ansicht, wie mit transsexuellen Menschen zu verfahren sei. So gibt es immer noch richterliche Begutachtungen transsexueller Menschen, die an die Behandlung homosexueller Menschen in den 40er-Jahren erinnern, in der wie Transsexualität heute, Homosexualität für "widernatürlich" gehalten wurde.
 
So wird heute behauptet, transsexuelle Menschen seien "biologisch" un-echt und es handele sich bei Transsexualität um einen Wunsch (in einer Geschlechtsrolle leben zu wollen), der begutachtet werden müsse. Ähnlich wie beispielsweise 1944 noch "Lebensführung" und "Gesamtpersönlichkeit" eines homosexuellen Menschen vor Gericht begutachtet wurde (aus: Homosexualität in der NS-Zeit, Günter Grau, Fischer Verlag Frankfurt 2004), geschieht dies heute bei transsexuellen Menschen immer noch. So meinte das Bundesverfassungsgericht Anfang 2011 noch, dass man von transsexuellen Menschen gesetzlich fordern könne, als Voraussetzung für die Korrektur von Papieren, sich in "Kleidung, Aufmachung und Auftretensweise" zu zeigen, die ein Gerichtsgutachter für angemessen genug erachtet (Bundesverfassungsgericht 2011, - 1 BvR 3295/07 -). Das Kapitel der Menschenrechtsvebrechen an Menschen mit geschlechtlichen Abweichungen scheint in Deutschland (leider) immer noch nicht abgeschlossen.