Ein Kinofilm benötigt Hilfe

Ab dem 19.05. soll im Großraum Stuttgart ein Film zum Thema geschlechtliche Abweichung gedreht werden. Es soll der erste Film werden, der die Geschichte aus der Sicht der Darstellerin schildert, also so, wie wir es tagtäglich erleben „anders” zu sein. Unterstützt jetzt die Realisierung mit einer Spende!

Die Autorin des Films, Kim Schicklang, schildert die Notwendig des Films wie folgt:

„Der Spalt“ ist die nüchterne Darstellung einer sexistischen und fremdbestimmenden Weltanschauung. Er erklärt nicht den geschlechtlich von der Norm abweichenden Mensch zum Problem, sondern die Weltanschauung, die diesen Machtanspruch erhebt. Dieser Ansatz ist deswegen neu, da transsexuelle Filmemacherinnen in Deutschland, wie andere transsexuelle Frauen auch, von gesellschaftlicher Ausgrenzung betroffen sind. Die Teilnahme transsexueller Sichtweisen am gesellschaftlichen Wahrnehmungskosmos ist häufig genug immer noch unerwünscht. Transsexuelle Frauen haben, so die sexistische Haltung einer Gesellschaft, die geschlechtliche Normvarianten nur als FREAKSHOW – egal ob diese der Belustigung oder der Bemitleidung dient – sich der fremdbestimmenden Sichtweise unterzuordnen. „Der Spalt“ macht genau diese gesellschaftliche Haltung zum Thema.

Es ist vollste Absicht und Notwendigkeit, will man dem Emanzipationsgedanken geschlechtlicher Normvarianten wie transsexuellen Menschen gerecht werden, das Hauptaugenmerk auf den Rahmen, das „Drumherum“ zu lenken, um eine Geschichte aus der TRANSSEXUELLEN WAHRNEHMUNGSPERSPEKTIVE zu erzählen. Die Handlung von „Der Spalt“ ist daher simpel um der kritischen Auseinandersetzung mit der Fremdbestimmung den Raum einzuräumen, der nötig ist, um das Gefühl darzustellen, das Begleiter eines jeden transsexuellen Lebenslaufes ist. Wer verstehen will, was Transsexualität ist, wird gut daran tun, die Aussenperspektive auf ein „Phänomen“ zu verlassen und wird mit „Der Spalt“ die Chance erhalten, diesen Schritt zu gehen.

Das Filmteam besteht aus Studierenden der Hochschule der Medien, der Universität Tübingen, Schauspielern aus Berlin und Baden-Württemberg, und vielen anderen Menschen, die diesen Film für notwendig und wichtig erachten. Doch trotz der sehr breiten Unterstützung, die der Film bislang erfährt, fehlt es immer noch an Geld.

Bitte helft uns den Film sicher möglich zu machen. Wir benötigen noch etwa 5000 €. Helft uns mit einer Spende auf das Konto von ATME mit dem Vermerk „Spende Film”. Wir garantieren euch 100% eurer Spenden für die Verwirklichung des Films zu verwenden. Natürlich laden wir alle Spender zur Premiere des Films ein. Wer das Team schon vor der Premiere kennenlernen will sei hiermit eingeladen zum letzten Drehtag und zur anschließenden Dreh-Abschluss-Party am 2. Juni im Kings Club in Stuttgart, wo nachmittags die letzten Szenen gedreht werden und anschließend wird gefeiert.


TT-Verbände in BW gründen Netzwerk

In Baden-Württemberg haben sich mehrere Verbände aus dem Bereich Transsexualität und Transidentität zu einem neuen Netzwerk zusammengeschlossen. Es hört auf den Namen "intra BW". Das Netzwerk ist ein loser Verband, deren Gemeinsamkeit die Forderungen an die grün-rote Landesregierung darstellt. Zu den Gründungsinitiativen gehören die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.v. (dgti), die Aktion Transsexualität und Menschenrecht e.V. (ATME), sowie die Stuttgarter Selbsthilfegruppe Transident X.

Wichtigstes Merkmal des Netzwerkes ist das Bekenntnis zur Unabhängigkeit derer, die den Forderungskatalog unterstützen. Auf eine Vereinssstruktur oder ähnliches wird verzichtet, da die einzelnen Vereine, die in Baden-Württemberg vertreten sind, bereits gute Arbeit leisten und auch unterschiedlich mit dem Thema Geschlechtervielfalt umgehen. Nichts desto trotz gibt es Gemeinsamkeiten, die nun in einem Forderungskatalog zusammengefasst sind.

Hauptforderungen an die grün-rote Landesregierung sind:
  • Wir fordern die Landesregierung in Baden-Württemberg dazu auf, einen Gleichstellungsbeirat einzurichten, in welchem neben Vetretern aus den Ministerien auch transsexuelle Menschen in gleichem Maße vertreten sind. Ziel dieses Gleichstellungsbeirates soll sein, Menschenrechtsverletzungen an transsexuellen Menschen zu beenden.
  • Bis zur Errichtung eines Gleichstellungsbeirates für transsexuelle Menschen ist die Landesregierung dazu aufgefordert, in bestehenden Gremien, die "Gleichstellung" zum Ziel haben, transsexuelle Menschen in gleichberechtigtem Maße (gegenüber anderen Gruppierungen) zu beteiligen. Hier ist nötigenfalls eine Quote einzuführen.
  • Die Landesregierung Baden-Württemberg wird aufgefordert, mit transsexuellen Menschen in Kontakt zu treten bzw. Kontakt zu halten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieser Austausch nicht über Personen stattfinden kann, die Alibi- oder Feigenblattfunktionen für die Politik einnehmen und lediglich die Aufgabe haben, Entschuldigungen für weitere Diskriminierungen oder Benachteiligungen möglich zu machen. Es ist eine umfassende Beteiligung eines breiten Spektrums transsexueller Menschen zu berücksichtigen.
Inhaltliches Ziel des Netzwerkes ist die Beendigung der Psychopathologisierung transsexueller Menschen, die u.a. eine Forderung an das Land beinhaltet, sich aktiv gegen Umpolungstherapien an transsexuellen Menschen auszusprechen und die Menschenrechtsverletzungen, die auf Grund von TSG-Zwangsgutachten entstehen, im Land zu beenden. Das Netzwerk fordert zudem einen Stopp der Zahlung von Landesgeldern an Institutionen oder Personen, die Transsexualität für eine psychische Störung halten.

Weitere Ziele sind die Verbesserung der medizinischen Versorgungssicherheit transsexueller Menschen in Baden-Württemberg, insbesondere transsexueller Kinder. Der komplette Forderungskatalog kann auf der Website des Netzwerks eingesehen werden. Wer das Netzwerk unterstützen will, findet dort auch die Kontaktdaten.

Website: intra-bw.de
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