ATME veröffentlicht Menschenrechtsbericht 2010

Der neue Menschenrechtsbericht von ATME e.V. zur Situation transsexueller Menschen in Deutschland ist erschienen. Er ist hier als Download oder als Buch bei ATME e.V., Straßenäcker 9, 71634 Ludwigsburg erhältlich.

Nur wenige Menschen würden heute noch auf die Idee kommen zu behaupten, Homosexuelle wären eigentlich heterosexuell und hätten sich nur dazu entschieden homosexuell zu werden. Vier Jahrzehnte nach dem Stonewall-Riot haben es Schwule und Lesben erfolgreich geschafft, klar zu stellen, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen nicht veränder- oder sogar heilbar ist.

Trotzdem sieht die Realität bei transsexuellen Menschen heute noch anders aus - ihr Wissen über ihr Geschlecht, das sich durch Aussagen wie "Ich bin ein Mädchen" oder "Ich bin ein Junge" ausdrückt, wird immer noch als psychische Störung betrachtet und als ebensolche der Öffentlichkeit verkauft. Es wird von Geschlechtsumwandlungen erzählt und behauptet, dass z.B. ein transsexuelles Mädchen vom „geschlechtsidentitätsgestörten Jungen“ per Operation (und Änderung von Rollenstereotypen) zum „Mädchen wird“, anstatt ihr eigentliches ursprüngliches Geschlecht anzuerkennen.

Transsexuelle Menschen sind Menschen, die im falschen Körper geboren wurden. Dies wurde bereits durch mehrere wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. Dennoch gelten transsexuelle Menschen rechtlich und medizinisch nach wie vor in Deutschland als psychisch gestört und sind Opfer von Vorurteilen und religiös-extremistischen Vorstellungen.
Transsexuelle Menschen sind Menschen, die im falschen Körper geboren wurden. Dies äußern transsexuelle Menschen schon seit es sie gibt – warum glaubt man Ihnen so wenig?

1995 konnten Forscher zum ersten Mal nachweisen, dass transsexuelle Frauen (also Frauen in einem Männerkörper) tatsächlich Frauen sind, weil sie ein anatomisch weibliches Gehirn haben. Weitere Hirnforschungen konnten zeigen, dass die Gehirne transsexueller Frauen nicht nur anatomisch weiblich waren, sondern auch wie weibliche Gehirne funktionierten.
Die wissenschaftliche Geschlechterforschung ist sich inzwischen sicher, dass das (Identitäts-)Geschlecht eines Menschen vor der Geburt festgelegt wird und nach der Geburt nicht mehr veränderbar ist. Was auch mit dem Wissen übereinstimmt, dass auch Transsexualität nicht therapierbar ist.

Transsexuelle Menschen werden weltweit auf Grund ihrer körperlichen Andersartigkeit diskriminiert, gedemütigt, erniedrigt, ausgestoßen, usw. Diese Diskriminierung transsexueller Menschen ist somit der wohl weltweit verbreitetste Rassismus unserer Tage.
Zudem geht dieser Rassismus mit einer Art weltweiten „Rassenlehre“ einher, die transsexuellen Menschen Eigenarten und Eigenschaften unterstellt, die sie nicht haben. Diese „Rassenlehre“ wird nicht durch Nationalsozialisten, sondern durch gewissenlose Ärzte und Psychologen weltweit verbreitet. Menschen auf Grund körperlicher Andersartigkeit als minderwertiger, psychisch gestört, nicht-intelligent, etc. zu betrachten, ist Rassismus der übelsten Sorte. Er muss beendet werden. Und dazu wären vor allem die Vereinten Nationen aufgefordert.
"1. Alle Menschen gehören einer einzigen Art an und stammen von gemeinsamen Vorfahren ab. Sie sind gleich an Würde und Rechten geboren und bilden gemeinsam die Menschheit.    
2. Alle Personen und Gruppen haben das Recht, verschieden zu sein, sich als verschieden zu betrachten und als verschieden angesehen zu werden. Die Unterschiedlichkeit der Lebensformen und das Recht auf Verschiedenheit dürfen ... weder rechtlich noch tatsächlich irgendwelche diskriminierende Praktiken rechtfertigen …"
("Erklärung über Rasse und Rassenvorurteile" der UNESCO, Artikel 1)