45% der Deutschen haben kein Verständnis für Transsexuelle

Am 2. April 2009 wurde Band 4 der Schriftenreihe der Antidiskriminierungsstelle, die Sinus-Milieu-Studie "Diskriminierung im Alltag", der Öffentlichkeit vorgestellt, wie leider erst heute ATME erfuhr. Laut dieser Studie lehnen 45% der Deutschen transsexuelle Menschen ab, bzw. äußern kein Verständnis für transsexuelle Menschen zu haben.
Für transsexuelle Menschen sollte garnichts oder weniger getan werden, äußerten 71% der Befragten. Dass transsexuelle Menschen diskriminiert werden, sehen immerhin 18% der Bevölkerung – jedoch sind nur 5% der Auffassung, man müsse mehr für transsexuelle Menschen tun.
Ein trauriges Ergebnis und ein Armutszeugnis für Deutschland.

Zudem ist erschreckend, dass eine Studie der Antidiskriminierungsstelle die Diskriminierung transsexueller Menschen unterstützt und vorantreibt, indem sie in der Studie verbreitet, transsexuelle Menschen wären Menschen, die ihr Geschlecht wechseln wollten oder wechselten. Dies trägt sicherlich nicht in der Bevölkerung zum Verständnis transsexueller Menschen bei. Wenn bereits die Antidiskriminierungsstelle Klischees über transsexuelle Menschen vertritt, dann kann man wohl kaum die Befragten verurteilen, wenn sie dann kein Verständnis für transsexuelle Menschen haben.

Mit diesen Aussagen über transsexuelle Menschenr muss sich die Antidiskriminierungsstelle der Kritik stellen, selbst internationale Menschenrechtsabkommen zu verletzten, allen voran den Artikel 20 (2) des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte, indem es heißt: „Jedes Eintreten ... das zu Diskriminierung, Feindseligkeit oder Gewalt ... [aufstachelt], wird durch Gesetz verboten.“. Auch die „Meinungsäußerung“ es handle sich bei transsexuellen Menschen um Menschen, die ihr Geschlecht wechseln wollten/wechselten, wird in Artikel 19 (3) a eingeschränkt, welcher „die Achtung der Rechte oder des Rufs anderer“ schützt.

Auffallend an dieser Studie ist auch, dass intersexuelle Menschen in der Studie nicht vorkommen. Sie bleiben die ungeliebten, unsichtbar zu bleibenden Menschen, werfen sie doch alle Mann-Frau-Stereotypen einer deutschen Gesellschaft über Bord. Würde man die Existenz intersexueller Menschen einmal anerkennen, wäre auch sehr schnell klar, dass es „Geschlechtsumwandlungen“ nicht gibt.

Gerade intersexuelle Menschen mit uneindeutigen Genitalien leiden darunter, dass man ihnen ihre Genitalien bereits als Baby zwangsanpasst, um sie den Vorstellungen von Ärzten und Eltern an zu gleichen. Dass durch eine Veränderung der Genitalien sich jedoch keineswegs das Geschlecht eines Menschen ändert, davon zeugt das Leid vieler Betroffener intersexueller Menschen. Unser wichtigstes Geschlechtsorgan, ist nun einmal unser Gehirn und nicht unsere Genitalien.



Weietere Informationen hierzu:

Bericht der Antidiskriminierungsstelle

Der Alternativbericht von Intersexuelle Menschen e.V.

Der Alternativbericht von Menschenrecht und Transsexualität