Zum TSG

(Die jeweils aktuelle Fassung des "Transsexuellengesetzes" findet sich hier)
 
Das Transsexuellengesetz, welches 1980 in Deutschland eingeführt wurde basiert auf der Annahme, dass es sich bei Transsexualität um eine psychische Störung handelt (F64.0 nach ICD10, WHO). Dies ist falsch - und damit ist das Gesetz eigentlich Unsinn.

Das Transsexuellengesetz von 1980 ist in seiner bisherigen Form unlogisch und in vielen Fällen überarbeitungsbedürftig - dies hat das Bundesverfassungsgericht bereits verkündet. Nun gibt es Pläne im Jahr 2007 zu einer Neuregelung des TSG, die u.a. dazu führen soll, den Zwang einer genitalverändernden Operation als Voraussetzung für eine Personenstandsänderung abzuschaffen. Unsicher ist allerdings noch, in wie weit ein transsexueller Mensch bei der Personenstandsänderung von einem Gutachten abhängig ist, einer menschenrechtlich bedenklichen Regelung. Denn: Sollte an dem so genannten Gutachterverfahren (ein selbst ernannter „Experte“ entscheidet über das rechtliche Geschlecht eines Menschen) festgehalten werden, würden sich weiterhin Menschenrechtsverletzungen ergeben, wie es jetzt schon der Fall ist. Damit würden diese so genannten „Experten“ zu Richtern erklärt werden weil sie dann immer noch über die rechtliche Anerkennung eines Menschen entscheiden würden.

Wir fordern nun folgendes:

  • eine Anerkennung von Transsexualität als körperliche Störung, das heißt: Anerkennung wissenschaftlicher Tatsachen
  • die Abschaffung des Transsexuellengesetzes in seiner heutigen Form (da es in sich unlogisch ist und lediglich auf der falschen Annahme einer psychischen Störung basiert)
  • eine Gleichstellung transsexueller Frauen vor dem Gesetz (und der Möglichkeit sich gegen Diskriminierungen zu wehren)
  • die Aufnahme der Transsexualität in den offiziellen Behandlungskatalog der Krankenkassen

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Geschichte des Transsexualismus

Bereits in den 1950er Jahren konnten Transsexuelle in den USA eine Hormontherapie erhalten. Viele Transsexuelle wurden in dieser Zeit von Harry Benjamin betreut, einem Pionier auf diesem jungen Forschungsgebiet, der im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen Transsexuelle nicht als psychisch Kranke ansah, sondern erkannt hatte, dass ihr körperliches Geschlecht wirklich von ihrer Geschlechtsidentität abweicht.
1952 – zu einem Zeitpunkt, als die Operationsmethoden sich noch im Experimentalstadium befanden – berichteten die Medien erstmals über eine transsexuelle Amerikanerin, Christine Jorgensen, die eine operative Geschlechtsangleichung (Mann-Frau) erhalten hatte. Da religiöse Gruppen solche Operationen verteufelten und auf die Krankenhäuser Druck ausübten, mussten Transsexuelle zur chirurgischen Geschlechtsanpassung zunächst ins Ausland reisen, vor allem nach Casablanca und Mexiko. Im amerikanischen Inland wurden Transsexuelle weiterhin als Psychotiker angesehen, zwangshospitalisiert und mit Elektroschocks und Aversionstherapie „behandelt“.
Erst 1966 richtete das Johns Hopkins Medical Center in Baltimore eine Gender Identity Clinic ein, in der seitdem auch geschlechtsangleichende Maßnahmen durchgeführt wurden. Von 1969 an folgten weitere Fachkliniken, in denen namhafte Forscher wie Stanley Biber arbeiteten.

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