building responsive website

Vatikan äussert sich zur Gender-Theorie

Die katholische Kirche äussert sich in einem Papier des Vatikans zur Gender-Theorie. Der Text offenbart, dass im Vatikan immer noch eine rechtsradikale Sekte regiert, die sich den Zugriff auf Körper und Verhaltensweisen sichern möchte. Das Schreiben offenbart den sexuellen Machtanspruch von Patriarchen.

Die Religion des Hasses meldet sich zu Wort. Interessant wie der Vatikan seine Deutung der Realität als "Biologie" bezeichnet. Davon sollten wir uns nicht blenden lassen: Die, die hier Gender konstruieren, sind die patriarchalen Katholiban. Wer aus Körpern Identität (und die damit verbundenenen Rollen) ableitet, lehnt die Anerkennung geschlechtlicher Realität ab.

Nebenbei ist es auch interessant, dass die katholische Kirche offenbar von Leuten geleitet wird, die selbst die Bibel falsch verstehen. So wird in dem Text Bezug genommen auf die Genesis:

“God created man in his own image […] male and female he created them.” (Gen.1,27)

Daraus wird dann abgeleitet es ginge um eine "life-giving relationship between men and women". Offenbar sind die Leute, die so etwas schreiben, blind und unfähig, Texte zu verstehen. Denn "male and female he created them" würde ja zu dem passen, was wissenschaftlich ist: Als Embryos sind alle Menschen männlich und weiblich, später in der Schwangerschaft differenziert sich das Geschlecht von Menschen mehr oder weniger aus. Diese Entwicklung verläuft nicht immer gleich, so dass Menschen später ziemlich unterschiedlich sind und körperliche Merkmale sich auch bei allen Menschen nicht immer gleich entwickeln. Auf dieser Unterschiedlichkeit basiert das Zusammenleben der Menschen. Und manchmal gibt es dann eben Menschen, die nicht in heterosexuellen Beziehungen leben und ab und an Menschen, deren Körper nicht dem Geschlecht entsprechen, das die katholische Kirche im Sinn hat, wenn sie von "men and women" spricht.

Natürlich wird in dem Vatikantext dann auch gesagt, dass Körper nicht verändert werden sollen. Auch das entspricht nicht der Realität unserer Gesellschaft. Die Körper aller Menschen verändern sich. Entweder durch Arbeit, durch bewusste Eingriffe wie "Fitness", Besuche bei Ärzten (Zahnärztinnen, Operationen an Gelenken, etc.), durch Hormone, durch Waschen, etc.

Die katholische Kirche macht - wieder einmal - deutlich,dass sie Menschen nicht sein lassen will, wie sie sind, sondern sie formuliert einen patriarchalen Anspruch, allen Menschen eine bestimmte Gender-Rolle zuzuteilen. Der Sinn und Zweck ist der Griff nach Körpern. Es ist die grabschende, patriarchale Hand, die einen Gewaltanspruch formuliert über die Körper von Menschen und ihre Verhaltensweisen. Der Vatikan macht damit klar, dass es in der katholischen Kirche nicht darum geht, Menschen in ihrem So-Sein anzuerkennen, sondern Menschen einzureden, dieses So-Sein sei falsch, wenn sie sich zu diesem bekennen. Dieses Ansinnen ist gewalttätig, patriarchal und übergriffig. Es ist Teil des Versuchs, eine Gesellschaft zu schaffen bzw. zu erhalten, in der sexuelle Übergriffe legitim sind und der Widerstand gegen diese Übergriffe weiter tabuisiert oder kriminalisiert werden kann/soll.

Oder in kurz: Der Text ist ein Text von Wichsern.

Link zum Text