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LSBTTI bei den Grünen - ein erster Schritt

Die Grünen haben der Bundesregierung Fragen gestellt. Der Titel der Anfrage: "Internationale Lage der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen" Danke, dass dabei von LSBTTI die Rede ist. Aber es wäre nun nett, die zwei Ts auch mit Inhalt zu füllen. Lieber Sven Lehmann, Kai Gehring und Ulle Schauws, wie wäre das?

Hier ein paar Anmerkungen:

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Zum Abschnitt der Grünen:

"dass Transsexuelle nicht dazu gezwungen werden dürfen, sich in einer teilweise gefährlichen geschlechtsanpassenden Operation fortpflanzungsunfähig machen zu lassen."

Das ist falsch. Es ging in dem Urteil um "Transgender" (personnes transgenres). Die Frage war, ob körperliche Massnahmen für eine Änderung der Papiere verlangt werden dürfen. Hier von "Transsexuelle" zu sprechen ist nicht richtig. Warum? Menschen mit transsexuellem Körper leiden in der Regel unter ihrem Körper und bemerken ihre Transsexualität nur dann, wenn dieses Leiden vorhanden ist. Ein Körper, der als nicht vom eigenen Geschlecht abweichend erlebt wird, ist kein transsexueller Körper. Deswegen wäre es richtiger von "dass Menschen nicht dazu gezwungen werden dürfen, ..." zu sprechen.

"Durch sie kann praktisch jedes öffentliche Bekenntnis zu Homosexualität oder Transsexualität"

Zu einem abweichenden Körper kann sich niemand bekennen. Er ist einfach da. Ein Mensch kann sich aber dazu einen Anstoss geben, daran etwas ändern zu lassen.

"Auch transsexuelle Menschen erleben vielfache Behinderungen ihrer Selbstbestimmung, indem sie zu operativen Maßnahmen oder psychischer
Begutachtung gezwungen werden."

Menschen mit Transsexualität werden nicht zu operativen Massnahmen gezwungen. Im Gegenteil. Ihnen werden operative Massnahmen gerne verwehrt oder Hilfe verzögert. Richtig ist, dass zu den Verzögerungen medizinischer Hilfe auch Gender-Identitätsdiagnosen zur Anwendung kommen, um Menschen von den Operationen abzubringen. Dies ist Umpolung.

"Weitere Reformen zur Änderung der Klassifikation von Transsexualität wie die neue medizinische Leitlinie der „Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften“ (AWMF) zur Behandlung von Geschlechtsdysphorie/Geschlechtsinkongruenz, deren Veröffentlichung Ende 2018 erwartet wird, bringen Hoffnung auf endgültige Entpathologisierung transsexueller Menschen"

Die Diagnose "Gender Incongruence" ist für Menschen mit Transsexualität eine Umpolungsdiagnose. Die neuen Leitlinien der AWMF sind Leitlinien zur Umpolung transsexueller Menschen. Es handelt sich um die Fortführung der Menschenrechtsverletzungen an transsexuellen Menschen.

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Zu der Antwort der Bundesregierung:

"Der Einsatz für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen (LSBTTI), in der geläufigen englischen Formulierung Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender and Intersex (LGBTI), ist Schwerpunkt der Menschenrechtspolitik der Bundesregierung."

Damit zeigt auch die Bundesregierung, dass es ihnen nicht um Menschen mit Transsexualität geht.

"In zahlreichen Ländern werden die Rechte von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Gender-Identität verletzt."

Bei Transsexualität geht es nicht um Gender-Identität. Offenbar gibt es für die Bundesregierung keine transsexuellen Menschen.

 

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/090/1909077.pdf