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ICD11: Transgender-Verbände wollen Körpervariationen bei Kindern nicht anerkennen

Aktuell haben die Organisationen Global Action for Trans Equality, Transgender Europe, das Asia Pacific Transgender Network, Iranti, und STP - Stop Trans Pathologization und andere bei der WHO eingereicht, die Diagnose "Gender incongruence of childhood" aus dem kommenden ICD zu streichen. Klingt erst einmal gut. Ist es das aber? Schauen wir genauer hin.

Die Transgender-Verbände wollen nicht etwa das Signal setzen, dass es so etwas wie "Gender Incongruence" nicht gibt und das Konzept der "Gender-Identität" generell zu überdenken wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Es sollen lediglich Diagnosen gestrichen werden, die eine medzinische Behandlung einer abweichenden "Gender-Identät" bei Kindern behandelbar machen.

Im Grunde genommen handelt es sich dabei eher um eine Forderung, die zeigt, dass die Verbände, die diese Forderung aufstellen, gar nicht anerkennen wollen, dass es Kinder mit körperlichen Variationen gibt. Sie schreiben dazu:

"'gender diverse' Kinder brauchen keine Hormone oder Operationen. Anders als trans heranwachsende oder Erwachsene, haben Kinder vor ihrer Pubertät keinen Bedarf für eine Gender-zuweisende medizinischer Behandlung ihres Körper. Diese Kinder brauchen weder Hormonblocker um die Pubertät zu verzögern, weder maskulinisierende oder feminisierende Hormone, weder Operationen noch irgendeine andere medizinische Behandlung. Sie brauchen nur die Möglichkeit, ihre Gender-Expression oder ihre Gender-Identifizierung zu erforschen und auszudrücken. Sie brauchen Hilfe und Informationen dafür, um diese Dinge zu tun."

Wir fordern erneut dazu auf, anzuerkennen, dass so etwas wie "Transsexualität" existiert. Es handelt sich nicht um eine Gender-Identifizierung, sondern um das Wissen um Körper und Geschlecht. So richtig es sein mag, Diagnosen zu streichen, die auf "Gender Identität" basieren, so falsch ist es, Kinder, die ein Wissen um ihren Körper haben in einer zentralen Fragestellung alleine zu lassen: Eben in ihrem Wissen um ihren Körper. Wir erachten es als Menschenrechtsverletzung diesen Kindern zu sagen, ihr zentrales Anliegen sei eine Form des Auslebens sozialer Geschlechterrollen oder das Ergebnis einer anderweitigen Identifizierung mit diesem oder jenem sozialen Geschlecht.

Wir erachten es zudem als übergriffig, Kinder in Beratungsprogramme zu stecken, die womöglich das Ziel verfolgen, Kindern einzureden, dass ihr körperliches Thema ein Thema der "Gender Identity" sei. Sollten oben genannte Organisationen dieses Ziel verfolgen, dann sagen wir ihnen: Ihr könnt mit unserem Widerstand rechnen.

Mitglied von Transgender Europe sind in Deutschland:

Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. dgti.org
TransInterQueer e.V. transinterqueer.org

Der Text der bei der WHO Anfang Juli online eingereicht wurde: Link